The Quarry: Storylastig und blutig

Der inoffizielle Nachfolger von »Until Dawn« besticht mit passendem Pace und einer Balance aus Ruhe und Unruhe: Ein Highlight für Freunde des storylastigen Teeniehorrors.

Die Jugendlichen im Spiel The Quarry.
© 2K

Das Ende des Sommers und bedeutet auch das Ende des Sommercamps. Von den leitenden jungen Menschen, die im Sommer im Camp Hacketts Quarry auf Kinder aufpassen hätten sollen, sind gar nicht erst alle angekommen. Und wie das für einen Teeniehorror gehört, gestaltet sich auch die Abreise schwieriger als gedacht. Nicht nur, weil nicht alle überhaupt abreisen wollen. Geht es nach dem Intro erstmal um die Konflikte zwischen den Jugendlichen, persönliche Reibereien und die eine oder andere Liebelei, wandelt sich das Spiel im zweiten Drittel zum recht zünftigen Horror. Als Gegner gibt es Untote, jedenfalls Infizierte und dazu die eher hinterwäldlerischen Jäger aus der Umgebung.

Screenshot aus »The Quarry«
In der ersten Hälfte des Spiels, bekommen die Beziehungen der Figuren viel Raum. ©2K

In »The Quarry« steht die Erzählung im Vordergrund. Als SpielerIn gilt es Entscheidungen zu treffen, Gegenstände zu suchen und den einen oder Quicktimeevent erfolgreich abzuschließen. Am Ende der zehn Kapitel stehen angeblich über 150 verschiedene Enden, die sich wohl teilweise nur in Details unterscheiden. Eher sicher ist, dass nicht alle Protagonisten überleben. Wobei überleben auch heißen kann, dass nur der eine oder andere Körperteil fehlt. Dreimal hat man im Spiel übrigens die Möglichkeit »zurückzuspulen« und sich nach dem Tod einer Figur an eine entscheidende Stelle zurückzuversetzen, um sich anders zu entscheiden.

Einer der Jäger in »The Quarry«.
Subtilität ist kein Ziel in dem Spiel. © 2K

Auf technisch hohem Niveau erzählt das Spiel eine nur mehr oder wenig überraschende Story. Zum Aufwand gehört auch die Arbeit mit SchauspielerInnen wie David Arquette, Skyler Gisondo, Brenda Song oder auch Lance Henriksen, die ziemlich gelungen ins Spiel übernommen wurden. Die große Leistung von »The Quarry« ist der Pace, die Geschwindigkeit in der das Spiel voranschreitet. Schon die Gehgeschwindigkeit der Figuren – es gibt in diesem Spiel keine Unterscheidung zwischen gehen und laufen – ist angenehm flott ohne überhastet zu wirken. Und genau dies gelingt auch in allen anderen Bereichen. Die Quicktimeveents in denen schnelle Reaktion gefordert ist, überfordern selten, und umgekehrt wird es eigentlich auch nie Langweilig, sondern SpielerInnen werden permanent unterhalten. Zumindest wenn man akzeptiert, dass »The Quarry« eben storylastig ist und es einfach nicht ständig etwas zu tun gibt.

David Arquette in »The Quarry«.
David Arquette in »The Quarry«. © 2K

In seinen Darstellungen und der Geschichte ist das Spiel angenehm intensiv, wenn auch nicht übertrieben. Wer Horror und Blut nichts abgewinnen kann, ist hier aber definitiv falsch. Trotz all seiner Klischees ist das Spiel überdurchschnittlich gut geschrieben und unterhaltsam und ganz sicher ein Highlight für alle jene, die dem Genre grundsätzlich etwas abgewinnen können.

»The Quarry« (2K Games) ist bereits für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X | S und PC erschienen.

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