Lex Lugner ist die erste Adresse für Trap-Beats in Österreich. Am Freitag spielt er eines seiner eher raren DJ-Sets bei HAM. Das nahmen wir uns zum Anlass, mit Lugner über seine Musik zu sprechen und auch darüber, wie oft man eigentlich Spaghetti aglio e olio essen kann.
Du hast ja schon einen ungewöhnliche verspielten Produktionsstil, also zum Beispiel diese Gitarre da auf "Error" von Rin ist ja schon recht cheesy…
Ich bin auf jeden Fall ein Fan von tiafen Sachen und Kitsch. Also ich produziere sehr kitschig, ein bisschen trashig.
Hast du konkrete Vorbilder, was das betrifft?
Also es sind halt oft richtig cheesy, corny 90ies RnB-Referenzen. Oder manchmal auch Metal-Referenzen, wenn ich irgendwas so extrem verzerre oder Noise-Referenzen. Aber jetzt kein konkretes Vorbild.
Wie lange dauert es so vom Beat bis zum fertigen Track?
Unterschiedlich, ich sitz‘ manchmal 15 Minuten, manchmal 2 Stunden.
Ah das ist aber schnell, ich dachte das dauert viel länger, weil die Sachen ja doch auch sehr melodisch sind und sich viel tut.
Auf jeden Fall. Ich hab sehr spät angefangen mit Rappern zusammenzuarbeiten, habe mich also dahinentwickelt, dass ich einen Track so ausproduzieren kann, dass man ihn auch ohne Rapper anhören kann. Im Frequenzbereich, wo die Stimme ist, sind sehr oft Lead-Synths, die diese Vocals ersetzen können.
Wo nimmst du auf?
Ich mach das alles im Schlafzimmer. Und der Palicek nebenan.
Und wer hat das bessere Equipment?
Palicek hat die besseren Boxen, die braucht er zum Abmischen, was er sehr gut kann. Aber ich habe Instrumente.
Denkst du denn, dass sich das Genre hält?
Also es verändert sich.
Diplomatische Antwort. Und in welche Richtung?
Puh gute Frage, also in Deutschland gehts glaube ich schon – also mekrt man wenn man sich die 187 Strassenbande oder "Alles oder nix" anschaut – wieder zurück in die 90ies vom Tempo und Rhythmus. Und es wird wieder härter. Ich bin kein großer Deutschrap-Fan, aber wenn, dann höre die harten Sachen.
Wer wär da dein Liebling?
Liebling gibt’s vielleicht keinen, aber die Azzlacks find ich sehr nice. Wobei, doch, es gibt auf jeden Fall einen Liebling, den GPC aus Offenbach. Musst auschecken, GPC – "8 und 4".
Mir fällt nichts mehr ein, magst nicht irgendetwas erzählen?
Mir fällt auch nichts ein, frag lieber was.
Ok, was ist dein Lieblingsessen?
Ich hab kein Lieblingsessen. Ich bin überhaupt gegen Lieblings-Sachen. Hab auch keine Lieblingsfarbe. Aber am öftesten ess ich Spaghetti aglio e olio. Die ersten Jahre in Wien waren hart für mich, da hab ich das wochenlang, monatelang gegesssen, zwei Mal am Tag. Und wird auf jeden Fall auch jetzt noch fünf Mal die Woche gegessen bei uns – beim Palicek und mir. Und dann Linsen und Kichererbsen. Kochen ist bei und schon wichtig. Wir machen auch immer diese HPF-Essen. Der Casino Fog ist unser HPF-Chefkoch.
Was hast du in nächster Zeit geplant?
Ich plane eine EP mit Rin, ich werde auch auf der gemeinsamen EP von Rin und Yung Hurn sein, die sie jetzt machen. Sonst habe ich vor, ein Mixtape zu machen mit unterschiedlichen Features, also ich such mir halt die Rapper zusammen, aber sowas ist immer schwer zu koordinieren, deswegen sag ich lieber: schau ma mal, ob da was dabei rauskommt. Ah, im Sommer kommt auch wohl die EP von Krillin und Aloof Slangin raus, da habe ich auch Beats gemacht. Auf die freue ich mich schon extrem.
Lex Lugner legt am Freitag im Roxy bei HAM auf. Hier geht’s zur Veranstaltung.