Von XX bis Y: The XX in der Marx Halle

Say something loving! Okay: Es hat sich sehr ausgezahlt, den langen Weg zur Marx Halle rauszupilgern. Weil The XX sind halt immer noch The XX.

© Patrick Münnich

Seit dem letzten Besuch in Wien hat sich schon einiges verändert. Romy Madley Croft, Oliver Sim und Jamie Smith sind aber jedenfalls immer noch eines der besten Trios, die es gibt. Zwar drei komplett unterschiedliche Charaktere, von Emo bis Disco, aber auch ineinander verschmolzen und gemeinsam unsterbliche Ikonen für die gesamte Generation XX. Apropos schmelzen: Mit ihrem kürzlich erschienenen dritten Album „I See You“ sind die unterkühlten Londoner etwas aufgetaut, sagen sie, und klingen jetzt teilweise lauwarm. Jedoch eben nicht immer.

Als manchen zwischen den treibenderen Nummern der Show letzte Nacht kurz mal die Beine einzuschlafen drohten, kam gleich wieder Smith aka Jamie XX, haute von den Turntables aus ordentlich drauf und sorgte für bessere Durchblutung.

Beim Klassiker „Infinity“, der ja auch kein Partysong ist, konnte man hören, dass The XX es eigentlich wie kaum keine andere Band beherrschen, aus melancholischen Nummern live extrem viel Energie rauszuholen. Zu minimalistischem Gitarrengezupfe kamen wummernde Bässe. Dazu machten noch die riesigen, sich bewegenden Spiegel auf der Bühne ziemlich Eindruck. Ganz großes Kino!

Die weniger spannenden Passagen des neuen Materials galt es einfach stoisch auszuhalten, es lohnte sich schließlich für alles andere, vor allem für das schöne Ende der Performance.

Breakbeats von Jamie XX

Ja, zu Jamies übrig gebliebenen Breakbeats, die es nicht auf sein Soloalbum „In Colour“ geschafft haben, dafür jetzt aufs jüngste Werk der Band, lässt es sich gut bewegen: Das war ein smoother Übergang von Jamie XXs „Loud Places“ zu The XXs „Hold On“! Und am Schluss fingen alle an zu schmusen. Bis bald, ihr S-X-ies!

Den Support von Jamies Buddy Sam Shepherd aka Floating Points hätte man sich übrigens eher als Aftershow im Club gewünscht. Aber vorher, in der Marx Halle, war es auch mehr als okay. Für ihn forderte Smith vom Publikum – zurecht – auch noch mal extra Applaus ein. Sonst sagte er nichts. Verdammt cool.

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