Tricky Women Festival, Frauenfilmtage, Business Riot & Rrriot Festival – wir hoffen, ihr habt eure Kalender bei der Hand, denn der März ist Frauenfilmmonat!
Könnt ihr euch erinnern, wann ihr zum ersten Mal die Idee hattet, ein reines Frauenfilmfestival zu gestalten? Und vor welchen Herausforderungen steht ihr – selbst als mittlerweile alte Hasen auf diesem Gebiet – trotzdem jedes Jahr aufs Neue?
Tricky Women: Das erste Festival fand im März 2001 statt. Wir haben vor Tricky Women bereits Festivals mit Filmen von Frauen organisiert. Die Idee, ein Festival zu organisieren, war bereits einige Jahre vorher geboren als wir eine Animationsfilm-Compilation, zusammengestellt von Jayne Pilling, entdeckten. Wir wollten den Animationsfilm hier populärer, bekannter machen, einen Überblick über das weltweite Trickfilmschaffen von Frauen ermöglichen.
Frauenfilmtage: Alte Hasen oder nicht – jedes Jahr aufs Neue bangen wir um die Finanzierung. Da wir keine mehrjährige Finanzierung haben, ist und bleibt es jedes Jahr spannend, ob wir die Frauenfilmtage durchführen können.
Wen wollt ihr mit eurem Konzept ansprechen? Wer ist eure jeweilige Zielgruppe?
Tricky Women: Tricky Women soll ein Fest für den Animationsfilm von Frauen sein. Wir wollen so viele Menschen wie möglich ansprechen. Jedes Jahr gibt es Neues zu entdecken. Letztes Jahr war es unser Länderschwerpunkt Japan, heuer zeigen wir koreanische Arbeiten und viele Filme die sich mit Spielregeln, sozialen und politischen Umbrüchen beschäftigen. Wir wollen eine Präsentations- und Diskussionsplattform für die österreichische Animationsszene sein. Der Animationsfilm ist so faszinierend, vielfältig, ist so lustvoll und kann auch viele »schwierige« Themen näherbringen.
Frauenfilmtage: Wichtig ist uns – auch wenn wir die Frauenfilmtage sind – alle Geschlechter anzusprechen. Wir wenden uns mit unserem Programm nicht nur an Frauen, sondern laden alle Interessierten ein. Wir zeigen interessante, spannende und vielseitige Filme von Regisseurinnen und hoffen, dass viele ZuschauerInnen neugierig sind. Eine besondere Herausforderung ist dabei, junges Publikum zu gewinnen. Denn natürlich ist es uns wichtig, »Nachwuchs« zu haben.
Wann sprecht ihr von einer gelungenen Veranstaltung? Wann seid ihr mit eurem Festivaljahr zufrieden?
Tricky Women: Wenn wir weitere Menschen für den Animationsfilm begeistern, die Szene/Branche hier mit unseren internationalen Gästen vernetzen konnten, vielleicht was Neues daraus entsteht, die Filme auch außerhalb des Kinos dann weiter gezeigt werden – auch bei Events von Frauenorganisationen.
Frauenfilmtage: In unseren Augen ist eine gelungene Veranstaltung, wenn wir interessante Gespräche haben und das Publikum uns positives Feedback gibt – aber Vorschläge sind uns ebenfalls willkommen. Wir erfragen das nach den Filmvorführungen. Und wenn alle Filme gut gelaufen sind, kein Film »verloren« geht. Natürlich zählen, in wahrstem Sinne, auch die BesucherInnenzahlen.
In einigen Bundesländern stehen künftig Kürzungen des Kulturbudgets bevor oder wurden schon durchgeführt – Beispiel Oberösterreich. Wie schwierig war es für euch bisher, staatliche Förderungen zu bekommen? Meint ihr, wird das in Zukunft schwieriger?
Ticky Women: Seit Beginn des Festivals hanteln wir uns von Jahr zu Jahr, es wird nicht einfacher – gerade mit einem Frauenfokus.
Frauenfilmtage: Für uns als frauenpolitisches Filmfestival ist es schwierig, viel Förderung zu bekommen. Von Seiten des Frauenministeriums bekommen wir seit Jahren nur einen geringen Betrag. Die Stadt Wien versucht uns, nach Möglichkeit zu unterstützen, die Mittel sind aber auch begrenzt. Unterstützung erhalten wir von den Verbänden der Filmbranche und dem Österreichischen Filminstitut, ohne die wir die Frauenfilmtage nicht durchführen könnten. Das Filmfestival auf die Beine zu stellen ist nach wie vor eine Herzensangelegenheit, das viel Durchhaltevermögen benötigt.
Habt ihr einen Programmgeheimtipp für uns? Worauf darf man besonders gespannt sein?
Triky Women: Jedes einzelne Programm liegt uns am Herzen, der Wettbewerb, unser internationales Forum zur dokumentarischen Animation, die Ausstellungen, der Workshop.
Frauenfilmtage: Geheimtipp ist immer so eine Frage, denn was ein guter Film ist, liegt oft in der Sicht der ZuschauerIn. Ich mag z. B. Filme von Regisseurinnen sehr gerne, die sich etwas trauen – entweder in der Filmsprache oder im Inhalt. Und da haben wir heuer einiges zu bieten: »Amazona«, »Wild Roses« und »Princesita« sind inhaltliche Beispiele und Highlights – junge Regisseurinnen, die mit Schwung und viel Gefühl neue Geschichten erzählen.
Infos und Tickets zum Tricky Women Festival findet ihr hier, für Infos und Tickets zu den Frauenfilmtagen bitte hier entlang. Business Riot & Rrriot Festival? Klikt klickt klickt.