Neben den schönen Erfolgen, viralen Stories und den ganz großen falschen Entscheidungen gibt es auch die, die nur mehr ein wenig im Schädel weh tun. Und es sagen doch alle, es braucht eine Kultur des Scheiterns. Also hier, bitte.
2001 - 40.000 Hefte und kein Vertrieb
Neues Team, neues Heft, erstmals gratis statt verkauft, 40.000 Hefte gedruckt und kein Vertrieb dafür. Ja, das war ein massiver Planungsfehler. Die Hefte standen erst mal rum. In Wiesen wurde dann zumindest mal die Hälfte händisch verteilt.
2005 - Ausgabe 058 ist nie erschienen
Ausgabe 058, Feber 2005: Ist nie erschienen. Keiner konnte mit dem Heft damals die Miete bezahlen, Leute schliefen für die Schlussproduktion unter dem Flipper. Eigentlich hätte da Schluss sein sollen. Manuel Fronhofer ging, dann kam ein neuer Anzeigenverkäufer sowie Martin Mühl als Chef von Dienst und damit neuer Drive. Nach außen wurde so getan, als würde die folgende Ausgabe 059 ganz regulär erscheinen. Gab ja noch kein Internet, um das zu überprüfen.
2006 - Schlechtestes Cover
Kurosawa Kiyoshi, November 2006: Ein heißer Kandidat für das schlechteste The Gap-Cover aller Zeiten. In derselben Ausgabe findet sich auch eine Story über den kroatischen Autor Zoran Feric, der auf dem Cover der Ausgabe #050 drei Jahre zuvor ebenfalls ein Top-Anwärter auf den Titel ist.
2008 - Julian Opie - Finde den Fehler
Julian Opie, Mai 2008: Ja, fuck, das Cover war verkehrt rum. In Wirklichkeit reckt die Person nämlich von links ihren Kopf ins Bild und die Haare hängen nach unten. Niemand hat es bemerkt. Danach kam ein Brief von Julian Opie, das sei genau der Grund, warum er von Medien so frustriert ist. Neu drucken konnte man die Ausgabe halt trotzdem nicht.
2009 - Re Robotnik
Re:Haydn, Oktober 2009: Der Fehler hatte sich ganz früh in den Mails eingeschlichen. Und dann zog er sich durch. Alexander Robotnick und Robotnik sind nun leider nicht dieselbe Person. Ersterer hatte einen Remix für das elektronische Klassik-Projekt »Re:Haydn« gemacht. Letzterer hatte sich für die CD-Präsentations-Party buchen lassen und steht falsch im CD-Booklet.
2011 -Markus Schinwald und die Druckerei
Markus Schinwald, Mai 2011: Woah, wie gut, weltexklusiv die ersten Bilder von Markus Schinwald, die er auf der Biennale in Venedig ausstellt. Noch dazu fürs Cover. Wie, die Druckerei kann nicht rechtzeitig zur Vienna Fair liefern? Das war doch immer so ausgemacht …
2011 - Falschmeldung Pratersauna
Pratersauna, Juni 2011: Nur weil jemand etwas Falsches behauptet, heißt das nicht, dass man es als Zitat drucken kann. Die Pratersauna hatte also in einem Interview bei uns ein paar ungeschickte Dinge über das News-Magazin behauptet. Am Telefon war dann die Ansage von News: »Naja, wie tun wir? Wir würden euch ungern klagen«, eine ziemliche Überraschung. Vom großartigen Kurt Kuch gab es dann noch einen freundlichen Schnellsiedekurs in investigativem Journalismus.
2012 - Abgemahnt
Abmahnung, Mai 2012: Wir haben es leider wirklich gezahlt und wussten, dass wir ordentlich abgezockt werden. Bei einem Bild war der Urheberrechtshinweis online nicht haarklein so angegeben wie es in den AGBs stand. Sven Brentrup bzw. Aboutpixel.de wollten deshalb für ein popeliges Bild 1.346 Euro. Unser Anwalt meinte, so ein Prozess ist riskant und kann lange dauern. Der genaue Ablauf lässt sich hier nachlesen. Heute sind wir klüger.
2013 - Puber was here
Puber, August 2013: Macht was drüber, dass dieser Puber in der Stadt ist und alle Ecken mit Grafitti zubombt, damit sind wir die Ersten, war die Ansage an die beiden Praktikantinnen. Geworden ist daraus ein böser Kommentar, warum Puber eine Plage ist. Noch dazu mit dem ordentlichen Recherchefehler, er würde zu einer rechten Gang gehören. Die Urlaubsvertretung konnte das nicht wissen, der Falter hatte eine Story gebracht, es musste schnell gehen. Die Reaktionen waren, nun ja, sehr gespalten. Später kam noch eine Antwort von Puber selbst auf die Außenwände der Redaktion.
2014 - Ganz schoen heftiger Leitartikel
Leitartikel The Gap Niederösterreich #002, August 2014: Es gab eine Zeit, da musste man sich öfter als sonst für Kopierfehler im Heft entschuldigen. Falsche Autoren, falsche Fotografen, falsche Charts-Kategorien. Wenn man dem Leiter des Studiengangs Medienmanagement aber deutliche Kritik an der niederösterreichischen Politik unterjubelt, kann man nur mehr auf den Humor der Betroffenen vertrauen.
Lachen, weinen, tanzen und singen würden wir gerne gemeinsam mit ein paar guten Menschen und Musik bei 150 Jahre The Gap. Actress, Cid Rim, Elektro Guzzi, Mavi Phoenix spielen am 15.05.2015 in der Grellen Forelle. Zum Event und Tickets VVK 15.- // AK 18.- geht es hier.