Ab dem 15. Mai gibt es auf Okto ein neues zweisprachiges Informationsformat, das sich vor allem an die türkischsprachigen Einwohner Wiens richtet. Geboten werden hier News rund um das Wiener Stadtleben auf Türkisch.
ORF Wien und der nichtkommerzielle Sender Okto taten sich zusammen, um ein für Österreich einzigartiges Projekt ins Leben zu rufen: Ein zweisprachiges wöchentliches Informationsformat, das ab dem 15. Mai auf Okto ausgestrahlt wird. "Wien heute – Haber Magazin" wird danach jeden Freitag um 22.00 Uhr sowie sonntags um 11.00 Uhr gezeigt. Es werden ausgewählte Beiträge aus "Wien heute" erneut gezeigt, jedoch mit türkischen Untertiteln sowie mit türkischen Anmoderationen von Eser Akababa versehen. Die junge Moderatorin macht seit 2009 u.a. das „Wien heute – Wetter“ und ist im Verein "Wirtschaft für Integration" für Kommunikation und Marketing verantwortlich.
Ziele
Mit diesem Format wollen Okto und ORF Wien einerseits die türkischen Migranten mehr in das Stadtgeschehen einbinden und andererseits bei den "Einheimischen" die Angst vor dem Fremden abbauen. Das „Wien heute – Haber Magazin“ soll aktiv dazu beitragen, dass sich verschiedene Kulturkreise aus Wien einander näher kommen. Durch Informationen rund um das Wiener Stadtleben – sei es aus Kultur, Politik oder Gesellschaft – möchten die Verantwortlichen auch das Zugehörigkeitsgefühl der türkischen Community stärken.
Da das Angebot der öffentlich rechtlichen Sendestationen bisher weniger attraktiv für diese Zielgruppe war, soll damit ein bisschen geholfen werden Sprachbarrieren abzubauen. Das Konzept der Zweisprachigkeit wird als Chance verstanden, zusätzlich den Spracherwerb der Zuseher mit weniger guten Deutschkenntnissen zu unterstützen.
Integration in der Medienwelt
Das öffentlich rechtliche Fernseh- und auch Radioprogramm hat den Auftrag für alle Bürger und Bürgerinnen da zu sein. Deshalb ist diese Kooperation des ORFs ein wichtiger Schritt in Sachen Integration. Das Thema "Fremdheit und Fremdenangst" wird in unseren Medien oftmals zu polarisierend dargestellt.
Die mediale Integration anderer Kulturkreise steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen, so dass dies ein erster wichtiger Schritt zu einer Verbesserung der Situation ist. Bleibt nun nur noch abzuwarten, wie die Zielgruppe selbst, das Format annehmen wird. Immerhin stimmt die Sendezeit, andere Angebote für österreichischen Sprachminderheiten wurden ja tendenziell in unmögliche Sendezeiten gedrängt.