Die Grazer Band Love A.M. will sich nicht zwischen verträumten und kantigen Sounds entscheiden. Das Ergebnis ist alles andere als ein fauler Kompromiss.
Love A.M. beschreiben sich selbst gewissermaßen als Band der Mitte: »Wir sind nicht die typischen Musik-Gymnasiasten, keine extrem harte Band, aber auch nicht die x-te Schmuse-Dream-Pop-Gruppe. Wir sind nicht übermäßig detailverliebt, aber doch verspielt. Wir wollen roh klingen, aber diesen Rohbau wohnbar machen. Wir machen traurige Musik, leben aber eigentlich gerne.«
Daraus hätte auch ein fauler Kompromiss werden können, doch bei den fünf Grazern – es besteht ein Naheverhältnis zu den Bands Polkov und Laurie – wirkt nichts unentschlossen oder beliebig. Vielmehr erzeugt die Koexistenz watteweicher und kantiger Passagen eine Spannung, der man sich nicht so leicht entziehen kann.
Aufwühlende Stimmung
»Violent Place«, die zweite Single von Love A.M., ist letzte Woche erschienen und feiert hier nun seine Videopremiere (Regie: Oskar Ott, Produktion: Floorislava). Der Song schildert die toxische Beziehung einer Frau zu einem Pseudoguru: Was auch immer sie versucht, sie kann ihm nicht entkommen.
Die Story trägt ein Übriges zur aufwühlenden Stimmung bei. Wie auch das Video, in dem die Band regungslos in einem Auto vor sich hin friert und sich eine Tänzerin – ganz in Weiß – im Kegel eines Scheinwerfers verausgabt. »I do anything / Anything you want / Can you feel my love / Can you feel my love / Was it all a game?«
»Violent Place«, die zweite Single von Love A.M., ist am 15. Jänner 2021 erschienen. Im Frühling soll dann die Debüt-EP der Band folgen.