Wunder, klar Marteria, wir glauben eh dran. Vor allem, wenn dein Song mit solchen Bildern daherkommt.
Es war damals, Mitte November letzten Jahres, nicht ganz eindeutig, ob nun Marteria oder Ja, Panik aufs Cover sollte. Es wurden dann die Freibeuter aus dem Burgenland. Aber es war sehr schnell klar, dass Marteria mit "Kids 2 (Finger an den Kopf)" ein Statement getextet hatte, das bleibt, das ein Gefühl in der Gegenwart auf unter vier Minuten bündelt. So geht Popmusik in ihren besten Momenten. Manchmal taugt sie dann auch zum Jugendwort des Jahres, wie "Kabinenparty" oder "Chabo". Bei Marteria war der Zeitgeist eben, wir machen nicht etwas, sondern wir machen lieber ganz viel nicht. Peng, peng, peng, peng.
Dabei hat das Album "Zum Glück in die Zukunft II" auch ein paar pathetische Momente. "Welt der Wunder" klingt wie der logische Rausschmeisser eines Albums. Weil aber Marteria dafür nicht ganz Hippie genug ist, kommt noch das nicht minder pathetische "Mein Rostock" hinterher. Das Video sieht nun ein wenig aus wie die sehr erfolgreiche Doku "Home", mit Luftaufnahmen, Zeitlupe und Zeilen an Mama Erde. Vermutlich hat Marteria vorher ein bisschen Baruch Spinoza gelesen, wenn Wellen schon seit 3 Milliarden Jahre an Felsen schlagen. Oder er macht sich halt doch einfach Gedanken was danach kommt, wenn wir überlebt haben. Womit sich wieder der Kreis zum Albumtitel schließt.
Marteria schafft es jedenfalls auch solche überlebensgroßen Gedanken in ein paar Zeilen unterzubringen. Eh nicht ohne Schmalz. Das geht eh auch ein bisschen Richtung Gerard (Link zu unsrer Coverstory), der gern den Regen anzündet. Wunder, klar Marteria, wir glauben eh dran.
Noch mehr Marteria-Festspiele bei uns: Marteria hier im Interview.