Eheliche Idylle und häusliche Gewalt stehen sich in Maschas Musikvideo zu »Liebe siegt« so nahe wie in der alltäglichen Wirklichkeit vieler Frauen in Österreich.
Wer Hyäne Fischer noch nicht ausdrücklich genug fand, versteht spätestens mit Maschas neuem Video, was oft hinter einem Heimatfilm-Frauenbild steckt. »Liebe siegt« beginnt als Schlager im Dirndl und mit einer unerträglichen Berglandschaft. Mit Maschas bisherigen Singles »Wie 1 James Bond Song« und »Dali Dali (Ukrainian Electro Rave)« im Kopf können wir uns aber schon denken, dass das nicht so bleiben wird.
Horror der Realität
Zum blauen Auge im Video wird auch der Song schnell explizit bedrückend – was sich von Anfang an schon wie eine falsche Kulisse angefühlt hat, wird zum Horrorfilm, den viele Frauen leben. »Ich finde es wichtig, die Brutalität dieses Themas ungeschönt darzustellen«, sagt Mascha. Wir erinnern uns an die vier Frauenmorde in Österreich, alleine in den ersten drei Wochen des laufenden Jahres.
Mascha zeigt mit ihrer neuen Single also noch stärker einen politischen Zugang, den sie in den ersten beiden Releases nur ein bisschen durchscheinen ließ. Dabei schreibt sie ihre Musik in einem simplen Laptop-Setting und legt Wert auf ihren DIY-Spirit. Auch für ihr Musikvideo übernahm sie Produktion, Regie, Maske, Schnitt und Performance selbst. »Gewalt an Frauen* beginnt nicht erst bei der Ohrfeige, sie beginnt bereits dort, wo Frauen* benachteiligt und diskriminiert werden«, steht in der Videobeschreibung. Wir sehen uns dann auf der nächsten Demo, Mascha!
Maschas Debütalbum »mascha.exe« erscheint im Herbst bei Problembär Records. Für den Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser könnt ihr hier spenden.