Die Band Moll rund um Lukas Meschik schenkt uns ein beschwingtes Liebeslied – und die Einsicht, dass ein Happy End auch bitter sein kann. »Und wenn’s keiner versteht / Wir haben uns überlebt / Schau, wie gut’s uns geht.«
Lukas Meschik, der Kopf von Moll und zuvor mit der Band Filou aktiv, ist nicht nur Musiker. Er ist auch ein Mann des Wortes, hat er in den letzten Jahren doch auch als Schriftsteller auf sich aufmerksam gemacht – etwa mit einer Einladung zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2019. Ihn für diese Premiere also auch selbst um ein bisschen Text zu bitten, scheint da nur naheliegend. In diesem Sinne …
Es geht um das augenzwinkernde Einverständnis, dass man sich hin und wieder gehörig auf den Zeiger geht, aber trotzdem gern das Leben teilt – oder vielleicht gerade deswegen. Vor allem soll man sich nicht von anderen einreden lassen, was gut für einen ist, denn was auf welche Weise funktioniert, geht niemanden sonst etwas an. »Weil was die Leute sagen, hat noch nie gestimmt / Sie irren sich so oft / Auch beim Wetter und den Wahlen und bei uns.«
Wer ganz genau hinhört, bemerkt eine finstere Note, die sich einschleicht, wo jemand blind für die eigenen Bedürfnisse wird. Aber es hilft nichts: »Wir gehen weiter bis zum bitteren Happy End / Das Glück holt dich ein / Auch in Liedern und in Filmen und bei uns.« Dazu spielt die Gitarre beschwingt ihren Jazz-Lauf. Man muss es feiern, dieses komplizierte, brüchige Glück, das man im anderen findet, und gemeinsam dazu tanzen. »Alles Walzer!«
Es handelt sich hier also um ein Liebeslied, das sein Sujet als eher vieldimensional begreift. Oder anders gesagt: Es ist alles sehr kompliziert. Meschiks Lyrics haben dabei eine literarische Qualität, sind nachdenklich, aber auch voller Humor. Die Musik wiederum wirkt fast heiter, zeichnet sich durch eine gewisse – geerdete – Leichtigkeit aus. Passt bestens zum aufkeimenden Frühling!
Die Single »Ich lieb dich ja (Ich halt dich nur nicht aus)« von Moll ist auf dem Album »Musik« zu finden, das im Vorjahr bei Problembär Records erschienen ist. Neben Lukas Meschik (Gitarre, Gesang) sind Sebastian Kierner (Gitarre), Max Payer (Bass) und Simon Schenk-Mair (Schlagzeug) Teil der Band.