Hier klebt Blut dran – Videopremiere: Paul Plut »Schwarze Finger«

Paul Plut veröffentlicht scheibchenweise bis Oktober sein zweites Soloalbum. Den ersten Vorboten »Schwarze Finger« gibt es hier als Videopremiere zu bestaunen.

© Guggi/Lierzer
© Gerfried Guggi & Florian Lierzer

Der Engländer würde sagen: »Never change a running system.« Ob das auch der allgemeine Ramsauer sagt, sei dahingestellt, aber Paul Plut wird es sich zumindest denken.

Wie bei seinem überaus großartigen und allerorts höchst positiv rezipierten Solodebütalbum »Lieder vom Tanzen und Sterben« aus dem Jahr 2017 veröffentlicht der Frontmann der Bands Viech und Marta sein neues Werk in kleinen Schüben. Ganz klassisch – wie beim Vorgänger – via Newsletter, ein Song nach dem anderen, begleitet von Demos, Liner Notes und alternativen Versionen. Zum langsamen Warten, Draufhinfiebern und Genießen. Also eher nix für die, die lieber durch den Drive-in für Fast Music rasen.

Am 22. Oktober soll es dann als Ganzes erscheinen, Album Nummer zwei. Dass es den düsteren und schönen Titel »Ramsau am Dachstein nach der Apokalypse« trägt, passt zum Klangbild, das man vom ehemaligen Volksschullehrer gewohnt ist: finsterster Dark Folk mit steirischem Dialekt, eine zum Bersten gespannte Gitarre – sehnsuchtsvoller als so manche Teufelsgeige.

Dämonen

Paul Plut scheut sich nicht, mit Erwartungen zu spielen. Und schon gar nicht, sie zu übertreffen. Mit dem ersten Tritt gegen die Kirchenbank im ersten nun veröffentlichten Song »Schwarze Finger« spürt man den unverwechselbaren Geist Pluts, zwischen Sakralem und Diabolischem. Ein Spannungsfeld, das auch dem Video, das hier und heute Premiere feiert, anheim ist: Authentisch grobkörnig gedreht von der Künstlerin Binta Giallo konfrontiert sich Plut mit sich selbst und den vermeintlichen Dämonen. Die Melodien gehen den Weg vor, den das Debüt freigeschaufelt hat, textlich werden wieder die Grausbirnen aufgestellt – schließlich hat ein jeder Blut an den Finger kleben. Zeig mir deine.

»Schwarze Finger« von Paul Plut ist der erste Vorbote des im Oktober beim Label Abgesang erscheinenden Albums »Ramsau am Dachstein nach der Apokalypse«. Tourdaten, zum Vormerken: 2. Juli, Dornbirn, Spielboden — 20. Oktober, Wien, WUK – 5. November, Steyr, Röda — 6. November, Ebensee, Kino — 12. November, Graz, Orpheum Extra — 13. November, Waidhofen an der Thaya, Igel — 25. November, Salzburg, ARGE Kultur — 26. November, Wörgl, Komma.

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