File under: Metaphysik. Die Münchner Band River führt uns mit repetitivem Krautrock und No Wave an die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.
Wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, ein Virus uns in Quarantäne oder zumindest zum Einschränken der sozialen Kontakte zwingt und Ausgangssperren einen Hauch von Apokalypse durch die halbleeren Straßen manch europäischer Stadt wehen lassen, dann braucht es Musik wie jene von River: rhythmische, repetitive, rätselhafte Mantras, frei zwischen Krautrock und No Wave fließende kleine Herausforderungen für Kopf und Bauch, die wie Rauchschwaden die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein vernebeln.
Hypnotisch, mysteriös
Bevor die Münchner Band, bestehend aus Rosalie Eberle (Rosalie & Wanda), der Künstlerin Hedwig Eberle, Salewski (Merricks, Pollyester, Schorsch Kamerun) und Pico Be (Kamerakino, Das weiße Pferd, Pacifico Boy), kommende Woche ihr selbstbetiteltes Album veröffentlicht, feiert das Video zum Stück »Teppich« – es stammt von Anna McCarthy – hier seine Premiere. Zu sehen sind die Band und Aufnahmen aus einem Gewächshauskomplex, Bilder, die eine ähnlich hypnotische und mysteriöse Stimmung erzeugen wie die ihnen zugrundeliegende Musik.
In diesem Sinne: die Nachrichten ausblenden, River hören – und das Leben ist ein Fluss, ein langer, aber nicht unbedingt immer ruhiger.
Das selbstbetitelte Album der Band River erscheint am 20. März 2020 bei Cut Surface. Hier könnt ihr es fleißig vorbestellen. So Corona will, stehen in den nächsten Tagen auch zwei Konzerte der Band ins Haus: 19. März, München (DE), Rote Sonne — 26. März, Wien, Venster 99.