Skigebiete in den Tiroler Alpen haben aktuell ja nicht die beste Zeit, geschweige denn die beste Presse. Ro Bergman und Regisseur Rupert Höller nützen die (Un-)Gunst der Stunde und inszenieren die schneebedeckte, menschenleere Gipfelpracht in der Axamer Lizum als Tanzfläche für zwei Solisten der Wiener Staatsoper. Pure eye candy!
»I’m an animal, you can’t keep off the street« – Wie viel Tier steckt eigentlich im Menschen? Das ist die Kernfrage, mit der sich Ro Bergman in seiner neuen Single »Animal« beschäftigt. Es ist ein Themenbereich, den der aus Salzburg stammende und in Kitzbühel lebende Musiker aus dem Corona-Jahr 2020 mitgenommen hat: die Balance zwischen Freiheit und Häuslichkeit, das Verhältnis von Mensch und Tier und das Spannungsfeld von Einsamkeit und Unabhängigkeit. Entstanden ist der Song ursprünglich unter dem Eindruck eines anderen krisenhaften Anlasses: der verheerenden Buschbrände in Australien, die 2020 nahtlos in die Pandemie übergingen. »The ice is melting / The times are changing / The woods are burning / And I’m in between.«
Wohldosiertes Pathos
Zu dem sich atmosphärisch gekonnt aufbauenden Stück lassen Bergman und Musikvideo-Spezialist Rupert Höller zwei Solotänzer der Wiener Staatsoper auf einem Felsplateau in 2.400 Metern Höhe aufeinandertreffen.
Die schönen Bilder sind der Zuckerguss auf Bergmans Alternative Pop, der mit wohldosiertem Pathos genau an den richtigen Stellen zu kitzeln weiß. Was sich auch über die Lyrics sagen lässt: »I was a lion, a rat and a thief / I was a killerwhale, diving too deep / I see people laughing, I envy their tears / I am a vulture, a creature, help me to step into the world.«
Die Single »Animal« von Ro Bergman erscheint am 22. Jänner 2021 bei Las Vegas Records. Eine EP namens »Hi Lo« soll im Frühjahr folgen.