Die erste Single- und Videoauskopplung aus der im Herbst erscheinenden EP »120 Jahre Einsamkeit« beschreibt Salòs Flucht ins digitale Biedermeier – als letzter, verzweifelter Akt auf der Suche nach Liebe, Sex und Geborgenheit.
Oxytocin, gemeinhin bekannt als sogenanntes »Kuschelhormon«, wird unter anderem bei der Geburt, beim Sex und bei zärtlichen Berührungen ausgeschüttet. Der andauernde Entzug von den beiden Letzteren stellte sich im vergangenen Jahr quasi global ein. Salò begibt sich im digitalen Dschungel auf die Suche.
Die Liebe im digitalen Biedermeier
Der Clip, in dem der digitalisierte Künstler mit Hormonentzug durch die schier unendlichen Weiten einer animierten Uraltversion des bekannten Windows-Betriebssystem jagt, stammt aus der Feder des Berliner Videokünstlers Marlon Nicolaisen. Es zeigt Salòs Flucht ins digitale Biedermeier – als letzter verzweifelter Akt auf der Suche nach Liebe, Sex und Geborgenheit.
Zuletzt wurde es laut um Salò, nachdem Martin Blumenau im »FM4 Zimmerservice« dem aus Graz stammenden und in Wien lebenden Musiker nach einem Songwunsch die Karriere aufgrund seines Sprachfehlers absprach. Das Ergebnis waren Solidaritätsbekundungen für den Künstler und beinahe 1.000 zusätzliche Abonnements auf Instagram.
Der Musiker, der nach eigenen Angaben Sound für »Hundestreichler*innen, Arbeitsverweigernde und alle, die sonst noch Gefühle haben« macht, steht dennoch erst am Anfang und spart nicht mit Referenzen und möglichen Zusammenhängen. Die Zukunft wird zeigen, ob sich Salò eher in Richtung der gleichnamigen verschlafenen Stadt am Gardasee entwickelt oder doch eher den Einschlag eines Marquis de Sade bekommt.
Die EP »120 Jahre Einsamkeit« von Salò erscheint im Herbst 2021.