Die Innsbrucker Rapperin Spilif besingt auf einem Beat von Claptu ihre Sehnsucht nach der wärmenden Atlantikküste.
Obacht, Verwechslungsgefahr: Bei Spilif handelt es sich nicht um die betippfehlerte Version der deutschen 80er-Band, die möglichst aufdringlich Pastasauce und Softdrinks anbetete, sondern um die rappende Innsbruckerin Bettina Filips, die ihren Nachnamen zur Bühnenpersona umkehrte. Der den Track tragende Lo-Fi-Jazz-leaning Boombap-Beat stammt vom Innsbrucker Produzenten Claptu. Und um den Tirol-Hattrick abzuschließen erscheint das Ganze auf dem Label Unserallereins. Von der Nordkette in die weite Welt!
Surfen, aber nicht im Internet
»Der Strandort Nazaré mit seinem milden Klima und seiner natürlichen Schönheit hat sehr alte Traditionen, die mit den Kunstfertigkeiten der Fischerei verbunden sind«, schreibt die portugiesische Tourismusbehörde über die gegenständliche Örtlichkeit aka Spilifs Sehnsuchtsort. Dort, wo sie sich offenbar einen Surferboy klargemacht hat. Mehr Nazaré-Funfacts, bitte: Im Herbst 2017 brach dort der Brasilianer Rodrigo Koxa den Weltrekord für die höchste gerittene Welle mit stolzen 24,38 Metern. Allein die Vorstellung ist schwindelerregend, glücklicherweise bebildert Spilif ihr Musikstück nicht mit waghalsigen Brettsportarten und setzt lieber auf einen entspannten Spaziergang am Innsbrucker Stellwerk der Bahnhofswerkstätten. Irgendwie muss man ja auch erst mal nach Portugal kommen – und in Zeiten der Klimakrise …
»Nazaré« ist ein entspannter Hip-Hop-Take, der Optimismus in düsteren Zeiten sät, das große Ganze betrachten will und dabei lieber zweimal kräftig durchatmet, bevor hastige Entscheidungen getroffen werden. Der erwähnte raue Seegang ist dabei weniger zu spüren als die wonnige Abendsonne über dem weitenläufigen Atlantikufer. Weniger Rap-Hustle und Gangster-Getue, mehr Besonnenheit und Wortklauberei. Spilif und ihre Innsbrooklyn-Crew machen damit Lust auf den Sommer – egal ob am Inn, am Donaukanal oder eben in Nazaré.
Die Videosingle »Nazaré« von Spilif ist heute, also am 25. Februar 2022, bei Unserallereins erschienen.