Yakata interpretieren in »Gamble« unerwiderte Gefühle und die hohe Kunst des Video Edits.
Aufgrund sämtlicher Sales auf Lingerie und Schokolade ist relativ evident, dass wir uns in der Zeit um den Valentinstag befinden. Die Wiener Band Yakata – bestehend aus Valentin Eder, Fabian Wintersteller und Vincenz Eder – hat für diesen »Feiertag« einen realitätsnahen Betrachtungswinkel eingenommen: die unerwiderte Liebe. Zwei junge Männer (gespielt von Aaron Friesz and Simon Morzé) entfliehen gemeinsam der Einöde und zünden Dinge an, schießen Dosen um – klassische Praktiken eben, die das Patriarchat Männern für den Umgang mit ihren Gefühlen zulässt. Die Gefühle, die hier weggeschossen, -getrunken und -gekokst werden, sind aber nicht nur Langeweile, Frustration und Wut, sondern mitunter auch romantischer Natur. Ein gut verstecktes Verliebtsein, das schlussendlich nicht zurückgefühlt wird – a tale as old as time.
Neben der von Fabian Krempus wunderschön umgesetzten Story des Kurzfilms, entdecken Yakata mit »Gamble« auch die leider etwas vergessene Kunst des Video Edits einer Single für sich. Ein Musikvideo wird erst zu multiperspektivischer Kunst, wenn sich die Musik dem Visuellen anpassen kann und andersrum. »Gamble« ist dabei die dritte Single aus dem hoffentlich bald erscheinenden Debütalbum, die beweist, dass Wien und guter Psych-Pop irgendwie zusammengehören.
»Gamble« von Yakata ist am 14. Februar 2020 bei Assim Records erschienen.