Vance Joy – das ist dieser australische Lockenkopf, der eigentlich James Keogh heißt und dieses Ukulelen-Lied "Riptide" singt, das man derzeit ständig irgendwo hört. Aus dem Nichts ins Radio – ein Grund sich mal zu unterhalten.
Begonnen hat das Ganze vor gar nicht so langer Zeit in Melbournes Open-Mic Szene. Jetzt ist Vance Joy nicht nur in Australien an der Spitze der Charts, sondern schafft es auch in Österreich auf Platz 4, tourt auch einfach mal durch Amerika und spielt am SXSW. Jetzt erscheint bald sein Debütalbum. Wir haben mit ihm über seine größte Angst, Michelle Pfeiffer und Drake geredet.
Du hast mal Jus studiert. Wann hast du beschlossen doch lieber Musiker zu werden?
Ich glaube, als ich ein Lied namens "Wind of Change" geschrieben habe. Das war bis dahin einfach mein – meiner Meinung nach – bester Song. Ich hab das Lied so gern gespielt und begonnen zu denken: "Hm, ich könnte mehr Lieder schreiben. Ich werde vielleicht nicht der beste Musiker ever, aber ein paar Songs schreiben…" Freunde von mir sind Musiker und ich hab mir einfach gedacht, das kann ich auch. Und dann hab ich’s einfach versucht. Nicht lang nach meinem Abschluss habe ich "Riptide" geschrieben, was das Ganze dann eigentlich in Gang gesetzt hat. Es war also gar nicht mal so eine richtige Entscheidung, ich hab‘ halt einfach mal geschrieben und dann hat sich das so entwickelt.
Aber du hast vor nicht allzu langer Zeit erst in der Open-Mic Szene begonnen und jetzt sitzt du hier. Wie ist das so schnell passiert?
Ja, es wirkt wie sehr kurze Zeit, aber ich hab die letzten sechs Jahre immer schon Lieder geschrieben und man wird mit der Zeit, je öfter man etwas macht ja immer besser. Es ging schnell, dass eine Single wie "Riptide" hatte, die so erfolgreich ist. Aber das liegt daran, dass es so ein Ohrwurm ist, der öffnet einem dann viele Türen.
Was war der beste Moment in deine Musikkarriere bis jetzt?
Vermutlich als ich meine ersten Aufnahmen gemacht habe. Wenn die Songs, die man so geschrieben hat sich dann anhören wie von richtigen Musikern, wie die Songs im Radio – das ist schon einer der besten Momente. Überhaupt diese erste Zeit, als dann meine Songs erstmals im Radio liefen und ich mich selbst im Radio gehört habe – das war das Beste.
Und der schlimmste Moment?
Der ganze Stress, der damit einhergegangen ist. Ich hab auch dazwischen meine Stimme verloren, weil ich einfach zu hart gearbeitet hab. Da musste ich mir dann ein paar Wochen freinehmen, die ich eigentlich sehr genossen habe, aber dadurch musste ich auch Festivalgigs absagen, die ich sehr gern gegeben hätte. Das war schon ein Tief für mich.
Ich habe gehört, das Album ist fertig. Was wird am Album anders sein als bei der EP?
Es wird mehr Lieder oben haben.
Das hab ich mir fast gedacht.
Nein, ich hab mich auch weiterentwickelt in der Zeit. Es ist mehr Produktion dahinter, es fühlt sich epischer an und ist ein bisschen rauer. Irgendwie ist es schon ein bisschen wie die EP, aber nicht zu sehr, es hat auch was Eigenes.
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