In einer audiovisuellen Echtzeit-Performance untersucht die Wiener Konzept- und Medienkünstlerin Alexandra Reill gemeinsam mit dem Electronic Sound Composer Darko aus Brüssel die Rolle transnationaler Unternehmen bei der Bildung von Frieden bzw. der Konstruktion von Krieg.
Entsteht Krieg oder wird Krieg gemacht? Wer profitiert von Krieg? Welche Rolle spielen dabei die Medien? Und inwieweit sind Menschen wirtschaftlichen oder politischen Kriegsinteressen ausgesetzt bzw. können auf Friedensbildung oder
Kriegsplanung Einfluss nehmen. Anhand von TV-Spots und Blockbuster-Produktionen erkunden die beiden zeitgenössische Entwicklungen einer von Wirtschaftskonzernen geprägten Globalisierung, die nicht zuletzt auch stark von den Medien beeinflusst ist.
In ihrer audiovisuellen Interpretation vertreten Darko* und Reill die Position, dass Konsum, Unterhaltung und Werbung nicht nur das Profil kapitalistischer Zivilgesellschaften prägen, sondern vor allem jeden einzelnen für sich konditionieren: Mehr und mehr definieren Individuen den eigenen Wert über eine Sehnsucht nach ständig exponierter Selbstdarstellung. In den Medien werden auch die Themen Krieg und Frieden kontrolliert, verzerrt und manipuliert, sodass sich für die Künstler die entscheidende Frage stellt: Welche Art von Medienproduktion und Medienplatzierung braucht es zur Stärkung und Förderung friedensbildender Positionen, und welche Rolle können Individuen bei der Gestaltung einer friedvollen Welt spielen?
Darko* und Reill experimentieren mit abstrakten elektronischen, audiovisuellen Welten, die sie zur Werbung und zu kommerziellem Material in Kontrast setzen. Bewegte Bilder und Töne überlagern und greifen in einander. So entsteht eine atmosphärische Welt in dieser rund vierstündigen Echtzeit-Performance.
War Upon Us
Audiovisual Live-Performance on War and Peace
17.Mai, 20 Uhr