Yours, Dan Auerbach

Ja, Dan Auerbach hat noch ein Bandprojekt, The Arcs, am Start. Und nein, er kündigt die Black Keys deshalb nicht auf.

Woher kommt der schöne Albumtitel “Yours, Dreamily”?

Das ganze Album ist eigentlich mehr eine Aneinanderreihung an Songs denn ein zusammengehöriges Konzeptalbum. Jeder steht für sich, keiner ist dem anderen wirklich ähnlich oder gar gleich. Das passt aber auch eben zu diesem Projekt. Das “Dreamily” bezieht sich in dem Fall darauf, dass man die Tracks einzeln wie Träume wahrnehmen kann, wie Tagträume. Unfixierte Ideen, die auch in keinem Zusammenhang zu dem stehen, was rundherum passiert. Wie es eben ist, wenn man träumt.

Also ist es kein Zitat der Popkultur, der Literatur oder Kunst?

Es führt schon auf eines zurück, ja. Aber ich kann ja nicht alles verraten (lacht).

Man kann die Fans beruhigen. Die Black Keys werden nicht aufgelöst. Liegt darin für dich eine gewisse Freiheit, jetzt in zwei Bandprojekte womöglich zwei verschiedene Musik-oder Stilrichtungen, Einflüsse einzuarbeiten?

Nein, die Black Keys werden nicht aufgelöst. Es geht aber nicht so sehr um die Einflüsse, die man von außen bekommt. Vielmehr geht es um die Leute selbst, mit denen man Musik macht. Wenn ich mit Pat (Patrick Carney, Anm. Red.) im Studio bin, haben wir eine ganz andere Art von Zusammenarbeit, als ich sie jetzt gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Arcs empfunden habe. Es geht beim Endprodukt vielmehr um die Interaktion zwischen den einzelnen Menschen als um diverse musikalische Stilrichtungen oder Einflüsse.

2009 hast du ein Soloalbum veröffentlicht, genannt “Keep it hid”. Arbeitest du derzeit “nur” an den Arcs, wenn man das überhaupt so sagen kann, oder auch an deiner Solokarriere?

Nein, momentan wirklich nur an diesem Debütalbum. Alles andere wäre wohl zu viel – wie gesagt, wir haben das gesamte letzte Jahr wirklich viel Arbeit hineingesteckt.

The Arcs sind nun, im Gegenteil dazu, absolut kein Soloprojekt.

Nein, und es ist mir auch wichtig, dass das so wahrgenommen wird. Es ist nicht “Dan Auerbach und seine neue Band”. Wir haben in unseren Entscheidungen, egal ob es Songwriting, die Melodien oder schlussendlich die Auswahl der Stücke angeht, alle gleichlaute Stimmen. Deshalb setzt sich das Projekt auch von den Black Keys ab. Hier schreibe ich die Songs, während ich bei den Arcs die Möglichkeit habe, mich zurückzulehnen und die Songs um mich herum entstehen zu lassen. Oder zu sehen, wie sie sich entwickeln. Alle Songs sind quasi co-written, nichts stammt nur aus einer Feder. Das macht die Quintessenz der Band aus.

Die Single “Outta my mind” klingt sehr psychedelisch. Welche Geschichte steckt hinter diesem Song? “Someone help me please” ist eine der Lines.

Leon und ich haben diesen Song geschrieben. Ja, die Lyrics zielen schon in eine bestimmte Richtung, gerade die Zeile, die du hier zitiert hast. Er ist für eine bestimmte Person gedacht, die wir kennen und die, naja, sagen wir, ziemlich durch den Wind ist. Sanft ausgedrückt. Psychedelisch, ja, das kommt schon hin. Lyrics und Intention des Songs müssen natürlich auch auf den Sound abgestimmt sein. Und in diesem Fall, weil wir ihn eben für diese Person geschrieben haben, war dies der richtige.

Gerade vorhin habe ich mir das Video angesehen, das ihr zu “Stay in my corner” aufgenommen habt. Wirkt eher wie eine private Akustik-Session.

Das war es auch eigentlich. Ausgeschlossen von der Öffentlichkeit. Und deshalb auch sehr wichtig für uns, weil es das erste Mal war, dass wir die Stücke präsentiert haben – bzw. die Aufnahme mitgefilmt haben und ein paar Leute dabei waren.

Eine Tour ist geplant, richtig?

Genau. Zuerst nur einige Shows im November und Dezember, aber nächstes Jahr dann noch einige mehr. Unter anderem wird es sieben Europa-Daten geben. Vielleicht ist ja sogar Wien dabei.

"Yours, Dreamily" von The Arcs erscheint am 4. September via Warner Music.

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