In Österreichs Kulturlandschaft ist nicht nur Platz für KünstlerInnen, die schon in den Kinderschuhen alles ausverkaufen. Wir haben 30 Kulturschaffende ausgewählt, die zeigen, dass jeder Lebenslauf anders aussehen darf und es mindestens 30 verschiedene Arten gibt, »Erfolg« zu definieren.
Voodoo Jürgens
Dass der angestaubte Wiener Schmäh in der Popmusik in den letzten Jahren hochdruckgereinigt wurde, haben wir zu ganz großen Teilen diesem Mann zu verdanken. 2016, als Voodoo 33 war, gab es am Album »Ansa Woar« kein Vorbeikommen – für Voodoo selbst jedoch nicht zwingend ein Grund, jenes als seinen bisher größten Erfolg anzusehen: »Die Silbermedaille im Schlagballwerfen in der dritten Volksschulklasse war eins meiner Highlights. Erfolg im künstlerischen Bereich kann man, glaub ich, nicht erzwingen. Manche Dinge gehen einem auf, andere eben nicht. Auf der neuen Platte gibt’s die Textzeile: ›Auf muaß geht gor nix, es muaß si ergeben, und manchmoi muaßt eifohrn, des is so im Lebn, ollas hoib so wüd.‹« Es ist diese Realitätsnähe im Dialekt wie im Künstlerischen, die so zu verzaubern vermag – Voodoo halt. Und was kommt als Nächstes? »Naja, jetzt mal vagabundierend von Stadt zu Stadt ziehen mit neuen Liedern auf den Lippen. Suchend und offen für Neues bleibend, dann passt das schon.« Freude!