Die Welt des Wiener Theaters ist ein Paralleluniversum, in dessen Zentrum das Burgtheater steht. Hier wird in Codes gesprochen und gehandelt, die seit den Zeiten von Joseph II. von Generation zu Generation weitergeben werden. Eine Einführung in die wichtigsten Schlagwörter der hiesigen Theaterlandschaft.
Abo, das Philharmoniker Musikvereins-Abo (Sonntagsmatinée natürlich), Burgtheater-Abo, und Staatsopern-Abo sind die Trias des Wiener Bildungsbürgertums. Mindestens so begehrt wie die Friedenszinswohnung von Tante Mitzi (Gott hab sie selig) ist ihr Burgtheater-Abo (Parterre-Loge, erste Reihe), das ebenso wie die Wohnung seit der Zwischenkriegszeit der größte Familienstolz ist. KlugscheißerInnen-Info für die ganz Eifrigen zur K.-u.-k.- Variante des Binge-Watchings: Bis nach dem ersten Weltkrieg wurden nicht Abos im eigentlichen Sinne, sondern sogenannte Stammsitzkarten verkauft, mit denen man jeden Tag bzw. jeden zweiten (»Halbabo«) oder vierten (»Viertelabo«) Tag ins Theater gehen konnte.