Gnädige Frau, ihre Karte bitte! – Kleines Lexikon des Wiener Theaters

Die Welt des Wiener Theaters ist ein Paralleluniversum, in dessen Zentrum das Burgtheater steht. Hier wird in Codes gesprochen und gehandelt, die seit den Zeiten von Joseph II. von Generation zu Generation weitergeben werden. Eine Einführung in die wichtigsten Schlagwörter der hiesigen Theaterlandschaft.

Clan, der Der österreichische Theaterclan schlechthin sind bis heute »die Hörbigers« (Die/Der). Begründer der Dynastie sind die Brüder Paul und Attila Hörbiger. Beide Mitglieder des Burgtheater-Ensembles, ging Paul vor allem als Filmstar unter anderem an der Seite Hans Mosers in die Annalen ein und hatte auch in »Der dritte Mann« eine kleine Nebenrolle. Bruder Attila war in Max Reinhardts Augen der beste »Jedermann«, der je den Domplatz betrat und mit seiner Frau Paula Wessely zudem ein astreiner Sprecher des mystischen Burgtheaterdeutsch. Attilas älteste Tochter Elisabeth Orth ist Ehrenmitglied des Burgtheaters; seine jüngere Tochter Christiane Hörbiger bestreitet seit Urzeiten quasi alleine das Vor- und Hauptabendprogramm auf ORF 2. Der Sohn Elisabeth Orths, Cornelius Obonya, trat mit der Verkörperung des Jedermann von 2014 bis 2016 in die großväterlichen Fußstapfen bei den Salzburger Festspielen. Aus der Paul- Hörbiger-Linie sind heute vor allem »Bullyparade«-Star Christian Tramitz und Mavie Hörbiger ein Begriff. Andere bedeutende Theaterclans sind/waren die Bleibtreus, die Mankers und die Thimigs.

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