Die Last der Welt ist zu schwer für die Schultern des Menschen. Und kaum jemand besingt diesen Umstand schöner als die Wiener Band Zinn.
Es hat sich schon bei einer Handvoll kleinerer Konzerte abgezeichnet, dass da etwas Besonderes im Entstehen ist. Gestern präsentierte das Wiener Trio Zinn – im Rahmen einer Release-Show im Rhiz – nun seine erste Single. Und diese, »Diogenes« genannt, ist in ihrere apokalyptischen Düsterkeit schlicht und ergreifend großartig geworden. Hier und heute folgt die Online-Videopremiere zum famosen Zinn-Debüt.
Zum Einstand also Philosophisches: »Diogenes« zeigt das Wiener Trio als Freunde der grauen Farbtöne. Die Last der Welt ist einfach zu groß, um sie in der eigenen Kunst aussparen zu können. »Finstare Augen, schwara Schritt / Schluafst du dahin, hoitst net mit.« Dramatische Gitarren und traurige Trompeten verzieren die Text gewordene Überdrüssigkeit. »Du wüst nix sein / Wüst nirgendwo hin.«
Sickness und Melancholie
»Wie geht man um, mit all dieser Sickness in einem selbst und da draußen?«, fragt der Begleittext zur Single. »Mit Melancholie«, antworten Zinn. 2018 von Margarete Wagenhofers Soloprojekt Small Night Searching zum Trio gewachsen – mit Jasmin Strauss und Lilian Kaufmann (auch bekannt von Schapka) –, haben Zinn bei den Indie-AuskennerInnen von Numavi Records ein würdiges Zuhause gefunden. Die Credits für die »Diogenes«-Videoumsetzung gehen an Turbo. Gedreht wurde unter anderem im Café Defizit. Man muss es nicht kennen, um das für eine schönes Statement zu halten.
»Diogenes« von Zinn ist bei Numavi Records erschienen.