Auch für Safari stand die künstlerische Welt wegen der Pandemie lange still. Mit »The Return« verhandelt das schwedisch-österreichische Indie-Pop-Duo nun das, was Lockdown & Co mit uns machen, und das, was wirklich wichtig ist.
Corona habe uns alle gezwungen, einen Gang zurückzuschalten, erläutert und das Brüderpaar Daniel und Tobias Hämmerle aka Safari per E-Mail. Nicht nur die Arbeitswelt sei in die eigenen vier Wände geholt, sondern unsere ganze Lebensrealität schlagartig nach innen verlagert worden. »Rasch befanden wir uns in einem watteähnlichen Kokon der Monotonie und Langeweile.« Dornröschenschlaf für alle – auch für Musik, Theater, Schauspiel oder Tanz. Eine Begleiterscheinung: das gesellschaftsspaltende Potenzial der Pandemie.
Ohnmacht, Ausweglosigkeit
Wir befänden uns in einer Zeit, so die Band, »in der menschliche Abgründe täglich erneut aufblitzen; in einer Zeit, in der die Grundpfeiler der Demokratie nicht mehr sicher scheinen; in einer Zeit der omnipräsenten Klimakrise; in einer Zeit, in der Chaos, Hass und Angst vorherrschen«. Ohnmacht und Ausweglosigkeit seien so für alle Kunstschaffenden spürbar geworden.
»The Return« arbeitet diese dystopisch anmutende und uns allen doch so vertraute Situation auf. »Wo willst du sein, wenn die Welt untergeht?«, fragt sich der Song. Safari lassen ihren Indie-Pop dazu gewohnt leichtfüßig-verspielt, aber nicht unkonkret viele Ideen auspacken. Facettenreich die Instrumentierung, zeitlos das Songwriting – die umfangreiche Vinylsammlung der Eltern hat seit ihren Kindheitstagen bei den beiden Spuren hinterlassen.
Lisa Vietzes Musikvideo zur Single zeigt die Tänzerin und Schauspielerin Stefanie Sommer. Der Clip thematisiert die Flucht in die eigenen Gedanken, bringt die Sehnsucht nach Kultur und Unterhaltung zum Ausdruck. Kleiner wird sie nicht dadurch, aber man wird ja bescheiden: Wer braucht schon einen Club, um zu »The Return« ausgelassen zu tanzen? Das geht auch im Wohnzimmer.
Die Single »The Return« von Safari ist heute, also am 23. April 2021, bei Parramatta erschienen.