Monochrom – Künstler-, Theorie- und Bastelkollektiv – feiert ihr 20-jähriges Bestehen. The Gap zeigt zehn Ansichten der Ausstellung im Musa – Museum auf Abruf.
Gespräch mit PR-Berater
Mikunda schlachtet zwei skeptische Wähler mit einem Küchenmesser ab. Es ist Wahlkampf. Nun sitzt er im Leichenbad und telefoniert mit seinem PR-Berater. Er spricht von „FM4-Wapplern“ und „Scud-Raketen“.
Udo Proksch Musical
Das Monochrom-Musical "Udo 77" gewinnt den Nestroy-Preis. Im Rabenhof wird es aufgeführt, doch Zitat Grenzfurthner: „Ich habe noch nie so viele Leute gehört, die darauf hinweisen, dass sie Profis sind, wie im Theater.“ Daher ist Monochrom nur noch mit Gastauftritten im Theater dabei und Monochrom-Mitglied Roland Gratzer sitzt nach einem dieser Auftritte an der Bar und wird vom Hausherrn in ein trunkenes Szenegespräch verwickelt.
Weltraum Sitcom ISS
Weil die Monochrom-Menschen Raumfahrt-Fans sind, kaufen sie beim Kennedy Space Center in Florida vier blaue Astronauten-Overalls. Nach 10 Jahren entsteht die Sitcom "Monochrom´s ISS", bei der der Arbeitsalltag im All dargestellt wird.
Lord Jim Loge
Ein Ölgemäldezyklus soll die Geschichte über das Erbe von "Lord Jim Loge" in 12 Stationen erzählen. In Shenzhen findet Monochrom Guo Cun Can, der innerhalb weniger Wochen aus 12 Photoshopvorlagen prächtige Ölbilder macht.
Georg Paul Thomann - Ruhe in Frieden
Monochrom will seinen fiktiven Künstler Georg Paul Thomann loswerden. Mit dem Kulturverein Stromboli in Hall in Tirol und mit dem ÖVP-Bürgermeisters organisieren sie das Begräbnis von Thomann in einem Park. Der Primar der anliegenden Nervenheilanstalt will den Grabstein entfernen, weil die Patienten anfangen vor ihm zu beten und Blumen niederzulegen.
Da kannst sterben!
Ein Cocktail-Robot "Kalkohol: The Provider" ist mit Vodka-Orange gefüllt. Die Gäste legen sich mit hochgelagerten Füßen unter das Geräte, halten sich einen Trichter an den Mund und werden abgefüllt. Die Aktion geht schief und die Leute werden geflutet.
Die Russenn kommen
2001: Sowjet-Unterzögersdorf - ein fiktiver Ort als Teilrebuplik der untergegangenen Sowjetunion. Anrainer haben Angst, die Russen könnten angreifen. Kommissar Chrusov dazu: "Uns gibt´s seit den 40ern. Ihr sollt euch gewöhnen."
Blutkreislauf
In einem nachgebauten Heurigen im MQ wird Personen Blut abgenommen. In einem Weinglas wird das Blut in die Küche transportiert. Es wird vom Wirt zu Blutwurst verarbeitet, von den Spendern gekauft und verspeist.
Cumshot-Kiste
In der Schatzkiste das Ergebnis der wirklich schweren Arbeit "Schatten einer Ejakulation": schmerzhaft in starrer Weise auf dem Boden kniend und das Becken dabei vordrückend um den Overhead-Projektor auch im richtigen Winkel mit dem Penis zu erreichen. Dabei muss die Videokamera die Projektion an der Wand auch richtig und unverwackelt aufnehmen und sein Penis versteift bleiben.
Ich - Kurzfilm
2000: Einem Mann fällt ein Mörtel auf den Kopf. Das Bild, das er dabei zuletzt gesehen hat bleibt stecken - das seines Freundes, der ihm zuruft aufzupassen. Nur, wenn er den Kopf gegen die Wand schlägt ändert sich Farbton und Kontrast.
Zum Geburtstag hat sich das Kunstkollektiv selbst musealisiert. In zwanzig Dioramas werden Stationen nachgespielt: Von dem Blutbad "Gespräch mit PR-Berater" (ein Moment aus der Krake Mikunda Kampagne von 2003), einer Raumstation (Originalbühne der Weltraum-Sitcom ISS, die 2011 aufgeführt und gefilmt wurde), dem Grabstein von Georg Paul Thomann bis nach Sowjet-Unterzögersdorf oder einem "Schatzkästchen der Produktionsbedingungen" (man schaut rein und sieht Johannes Grenzfurthner auf einen Overhead-Projektor wichsen, also die Geschichte der widrigen Umstände wie das "Overhead Cumshot" Video 2006 zustande kam).
Zum 20-Jährigen feiern und beglückwünschen außerdem:
Wir natürlich – Fuckzilla in der Diskurshöhle
FM4 – Besser als besser werden
Kurier – Warum Roboter mit Cocktails anstoßen
Ö1 Leporello – 20 Jahre Künstlergruppe Monochrom
Skug – Monochrom Retrospektive
"Monochrom – Die waren früher auch mal besser" ist vom 29. Jänner bis 27. April im MUSA zu sehen.