Den Ost Klub wird es in seiner jetzigen Form bald nicht mehr geben. Einer der geschichtsträchtigsten Klubs in Wien schließt seine Pforten. Anrainer beschwerten sich über zu laute Musik – jetzt kommt eine Vinothek in das labyrinthähnliche Kellergewölbe.
Wiener Clubs sterben wie die Lemminge
Nach dem Morrison (an der alten Location) und dem Market, muss sich jetzt auch das Ost wegen Lärmbelästigung neu orientieren. Laut derstandard.at musste sich der Klub, einem neu eingezogenen Mieter geschlagen geben. Der Ost Klub heißt nicht umsonst so, schon immer diente das Gewölbe als Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Ab Herbst soll ein "Weinklub" in das 850m² große Lokal gebettet werden. Ob das im Sommer zieht bleibt abzuwarten.
Das alte Atrium
2003 übernahm Matthias Angerer das mittlerweile marode Atrium und gründete gemeinsam mit Maximilian Fink, dem Sohn des ehemaligen Atrium Besitzers, Helmut Fink den Ost Klub. Eigentlich war es als Self Storage geplant, als aber immer mehr Musiker an Angerer herantraten und im Atrium spielen wollten, verwarf er seinen Plan dort alte Fahrräder und Akten zu stapeln. Die Eröffnung folgte im Herbst 2005. Der Ost Klub war von Anfang an als Institution mit Schwerpunkt Live Musik geplant, am Wochenende gab es jedoch oft ausgelassene Balkan House Partys. Besonders die Freitagsveranstaltungen Balkan-Fever, Klub Kalaschnikow, Radio Vostok und DelaDap-Club avancierten zu Fixterminen in der Wiener Clubkultur. Das Konzept der Russendisko ging voll auf, eine Zeit lang zumindest. Die Mischung aus Musik Klub und Disco zog ein breites, buntes Publikum an.
Geplanter Relaunch, des Ost als Vinothek, ist am 10.Oktober. Dann kann man mit anderen Pfeifenliebhabern seinen Veltliner, bei leiser Dämmermusik schlürfen, na dann Prost!
Eine Abschlussveranstaltung ist für 4.7. geplant.