Das Drohnen-Ballett von Intel und Ars Electronica Futurelab sind bereits international bekannt und gefeiert. Nun gelang der Durchbruch. Mit Drone 100 gibt es einen neuen Weltrekordhalter im Bereich Luftfahrtechnik.
Lange wurde daran gearbeitet, nun gelang es dem Team: Bereits im Sommer 2012 begann eine Gruppe des Ars Electronica Futurelab, eine Reihe von LED-bestückten Quadrocoptern selbstständig fliegen und eine vorab kreierte Formation bilden zu lassen. Im September 2012 gelang dann der Versuch bei der Linzer Klangwolke 50 Drohnen fliegen zu lassen und ein gigantisches Auge in den Himmel zu zeichnen. Es folgten weitere Flüge, zum Nationalfeiertag der Vereinigten Arabischen Emirate wurde der Linzer Drohnenschwarm sogar nach Dubai eingeladen. 2014 wurde dann Intel auf die Organisation aufmerksam.
Am 4. November 2015 gelang es dem Team von Intel und Ars Electronica Futurelab eine Formation von 100 unbemannten Luftfahrzeugen in die Höhe zu schicken und für ein spektakuläres Ereignis am Nachthimmel zu sorgen. Laut Anil Nanduri, wichtiger Mensch bei Intel, sei die Idee zu dem Projekt "Drone 100" quasi aus einer Unterhaltung am Gang entstanden. Obwohl das Projekt von außen zunächst kritisch beäugt wurde, hätte es Anfang November letzten Jahres nicht besser laufen können: Pünktlich um 17:45 hoben am Flugplatz von Ahrenlohe 100 Drohnen zum parallelen Formationsflug ab.
Das Wetter habe mitgespielt. Outdoor zu fliegen bringt natürlich Risiken mit sich: "Man kämpft mit Wind, der die Drohnen ständig und vor allem unterschiedlich stark von ihren Positionen abtreibt, mit Kälte, durch die sich die Leistung der Akkus teils drastisch reduziert, mit Funksignalen und Frequenzüberlagerungen, die die Kommunikation zwischen den Drohnen sowie zur Bodenstation massiv beeinträchtigen, und anderem mehr", erklärt Horst Hörtner, Leiter des Ars Electronica Futurelab. Doch alles ging steil: Die 700 Gramm schweren, mit LEDs bestückten Quadrocopter des Münchner Herstellers Ascending Technologies erhoben sich 120 Meter in die Höhe und erhellten den Himmel dann durch riesige, leuchtende Formen. Am Ende erschien das 250 Meter breite Intel Logo am Nachthimmel. Zur Atmosphäre trug die Musik eines am Ort des Geschehens platzierten Orchesters bei. Nach mehr als sieben Minuten landeten alle 100 Drohnen wieder auf dem Rollfeld.
Ehrgeiz und Teamwork
Mit ihrem Projekt haben Intel und Ars Electronica Futurelab nicht nur den Weltrekord in der Kategorie "Most Unmanned Aerial Vehicles (UAVs) airborne simultaneously" aufgestellt, sondern auch Teamwork für einen herrlich unnötigen Zweck bewiesen: "In Zusammenarbeit mit Intel haben wir eine Tür geöffnet –das Terrain dahinter lässt sich heute nur erahnen. Ob, geschweige denn, wie man hier Erfolg hat, kann einem niemand sagen. Das kann man nur mit Gleichgesinnten, mit Enthusiasten, in Angriff nehmen – alle anderen sagen sowieso, dass es nicht geht", so Horst Hörtner.