Als Schrecken der Schüler von Hogwarts wurde Alan Rickman als Professor Severus Snape in den Harry-Potter Filmen weltberühmt. Doch abseits von J.K. Rowlings Zaubergeschichten war der britische Schauspieler auch in anderen Rollen sehr erfolgreich, vorwiegend den Schurken spielend. Nun verstarb der britische Star im Alter von 69 Jahren an Krebs.
Als Shakespeare-Kenner war Rickman in jungen Jahren eher auf der Theaterbühne tätig, es folgten Fernsehauftritte und Rollen bei der "Royal Shakespeare Company", wo er in "Gefährliche Liebschaften" als "Vicomte de Valmont" seinen ersten großen Erfolg in den USA feierte. Denn daraufhin bekam er den Part des Hans Gruber in "Stirb langsam" und war von da an in den Fängen der amerikanischen Hollywood-Produzenten. Was ihn wohl für viele Regisseure interessant machte: Wie auch Christoph Waltz war Rickman einfach für die Rolle des Bösewichts geschaffen. Ob als Sheriff in "Robin Hood – König der Diebe" oder als schwarzgekleideter Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste – das Image des Fieslings ist dem Darsteller geblieben. Sogar in "Tatsächlich…Liebe", dem Weihnachtsfilm, in dem so ziemlich jede Hollywoodgröße mitspielt und sich auf irgendeine Weise verliebt, spielt Rickman den untreuen Ehemann. Doch was viele nicht wussten: Der Akteur konnte auch ganz lieb sein.
Nicht nur Hogwarts
Schon in "Per Anhalter durch die Galaxis" lieh er dem Roboter "Marvin" seine Stimme und auch sonst war der Künstler durchaus stimmgewandt. So war er in Mike Oldfields Musikalbum "Tubular Bells II" als "Strolling Player" involviert, sagte dort die Instrumente an. Außerdem spielte er in dem Musikvideo "In Demand" von "Texas" mit, tanzte dort Tango mit Sharleen Spiteri.
Als Präsident Ronald Reagan spielt er in "Der Butler" einen der vielen amerikanischen Staatsmänner, denen der Butler Cecil Gaines im Laufe seiner Karriere dienen darf. In "Das Parfüm- die Geschichte eines Mörders" übergab er die Rolle des Bösewichts an Ben Whishaw, schlüpfte dort lieber in die übervorsichtige Vaterrolle des Antoine Richis. Der Look des französischen Adels im Zeitalter der Aufklärung stand dem Schauspieler gut: "Die Gärtnerin von Versailles" zeigt Rickman in der Rolle des Sonnenkönig Louis XIV, bei dem er selbst noch an der Regie beteiligt war.
Abseits von Ruhm und Erfolg führte der Star ein eher beschauliches Leben. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung meinte er: "Solltest du doch mal in einen Bus oder einen Zug steigen – nicht so sehr ich, sondern berühmtere Menschen – dein Leben wäre die Hölle. Sie würden über dich herfallen wie Heuschrecken. Würde jemand wie Brad Pitt versuchen, bei Selfridges einzukaufen: Vergiss es." Auch hielt er seine Krankheit bis zuletzt geheim.
Dass der talentierte Schauspieler einmal aus unseren Gedächtnissen verschwindet, ist wohl unmöglich, zu populär ist die von ihm geschaffenen Figur des Severus Snape So wie die meisten Menschen wohl Daniel Radcliffe immer mit der Figur von Harry Potter verbinden und Rowan Atkinson stets nur Mr. Bean heißen wird, bleibt uns auch Alan Rickman immer als umhangtragender Magier in Erinnerung.