Der Autor Peter Landerl hat in seinem Roman „Dunkle Gestalten“ die oberösterreichische Industriestadt Steyr im Fokus. Durch einen Zufall heftet sich sein Hauptprotagonist Jakob auf die Spuren vom Frauenmörder Alfred Engleder, der in den 50er Jahren in Steyr sein Unwesen trieb. Jakob, als EU-Dolmetscher in Straßburg tätig, stattet seiner oberösterreichischen Heimat Sierning bei Steyr einen […]
Der Autor Peter Landerl hat in seinem Roman „Dunkle Gestalten“ die oberösterreichische Industriestadt Steyr im Fokus. Durch einen Zufall heftet sich sein Hauptprotagonist Jakob auf die Spuren vom Frauenmörder Alfred Engleder, der in den 50er Jahren in Steyr sein Unwesen trieb. Jakob, als EU-Dolmetscher in Straßburg tätig, stattet seiner oberösterreichischen Heimat Sierning bei Steyr einen Besuch ab, da sein Onkel Hans im Sterben liegt. Im Ferienhaus seines Onkels entdeckt er einen Zeitungsausschnitt, der sich mit dem Fall Engleder beschäftigt. Alfred Engleder, „der Mörder mit dem Maurerfäustl“, ist einer der ersten Österreichischen Serienmörder der Nachkriegszeit. Zwischen 1951 und 1957 ermordete er zwei Frauen und fügte vier weiteren schwere Verletzungen hinzu, indem er ihnen mit einem schweren Hammer den Kopf einschlug.
Anstatt seinem Onkel hilflos beim Sterben zuzusehen, begibt sich Jakob auf Recherche über „die Bestie von Steyr“ in das Pressearchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Schleppend und umständlich wirken die damaligen Polizeiarbeiten. Sehr stark wird hier das Denken ohne Internet, DNA-Analyse und anderen modernen Hilfsmitteln präsentiert. Alfred Engleder wirkt in Landers Analyse nicht als Monster, „sondern als Mensch mit dunklen Schatten.“ So hat der Autor mit dem Phänomen Populärkultur einen Umgang gefunden, ohne sich selber einen Strick zu drehen.