Häuser erzählen Geschichten. Sie verraten sehr viel über die Epochen in denen sie erbaut worden sind und selbstverständlich über die Menschen die darin gelebt haben. So gesehen hat jede Stadt ihre eigene spannende Schicksalsgeschichte. Der seit vielen Jahren in Innsbruck beheimatete Autor Christoph W. Bauer hat sich nun herangemacht, die Metropole am Inn in seinem […]
Häuser erzählen Geschichten. Sie verraten sehr viel über die Epochen in denen sie erbaut worden sind und selbstverständlich über die Menschen die darin gelebt haben. So gesehen hat jede Stadt ihre eigene spannende Schicksalsgeschichte. Der seit vielen Jahren in Innsbruck beheimatete Autor Christoph W. Bauer hat sich nun herangemacht, die Metropole am Inn in seinem sehr beeindruckenden Dialogroman „Im Alphabet der Häuser“ zu durchleuchten.
Vom 7. Jahrhundert bis in die Jetztzeit begleitet der Autor ganze Familiendynastien, erzählt ihre Schicksale, ohne jemals historischen Allgemeinplätze zu strapazieren. Ob es nun das Leben des Baumeisters Niklas Düring, des Geschäftsmannes Samuel Mayer oder des Verlegers Michael Wagner ist, ohne Beschönigung wird eine Reise durch die Österreichische Geschichte inszeniert. Die Pest im Mittelalter, die aufregende Gründerzeit im 19. Jahrhundert, aber auch die dunklen Kapiteln der Stadt wie die Zwischenkriegsepoche und der Holocaust, sie alle füllt der Autor mit prallem Leben aus. Der Autor verschmelzt Menschen, Häuser und Straßen zu einer abenteuerlich verstrickten Stadtgeschichte. Ohne Zweifel zählt das pulsierende Konvolut zu den spannendsten historisch angelegten Romanen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.