Dem vollständigen Albumtitel kann zugestimmt werden: Die Zelle lügt! Denn das Trio, genannt „die schlafende Zelle“, kommt mit ihrem dritten Album sehr munter daher – kann so schläfrig also nicht gemeint sein.
Mit „Miente“ ist der flotten Indieband aus Barcelona ein stilistisches Konglomerat aus Pop, Country, Tex-Mex, Emo, Reggae, Ska, Synthie und Lo-Fi-Geschrammel gelungen, das keineswegs lächerlich wirkt. Klingt es zwischendurch etwas hysterisch („Uh ah uh ah uh uh ah“), macht es der nächste Track wieder gut. So reicht das unkonventionelle musikalische Spektrum von kraftvollen Beats („Sólo sé que no sé nadar“) hin zu melancholischen Akkorden („Maldita la gracia“). Drummer Narcís Prat sorgt immerzu für die stimmigen Rhythmen. Trotz spanischer Songtitel singen Mastermind Joan Colomo und Zweitstimme Inés Martínez auf Englisch und das gefällt, obwohl die Lyrics simpel gehalten sind.