Einen ganzen Rausch von Flausen im Kopf und eine ans Infantile grenzende Verspieltheit:
The View nehmen mit ihrem Zweitling ungeniert Anleihen bei den Südstaaten (Mississippi Delta Blues) und der Romantik (symphonische Ansätze), wobei Sänger Kyle Falconer seinen Schotten-Akzent dermaßen exaltiert raushängen lässt, dass man oft kein Wort von dem versteht, was er singt. Diese akkurat unreifen Gesangsspuren klingen mit ihren gedehnten Zwielauten aber herrlich unprätentiös. Die Buben aus Dundee hatten ganz offensichtlich Spaß an der Sache, lassen die ihnen eigenen Frechheiten in die Platte einfließen und sind dabei noch mit jener ausreichenden Menge an Talent gesegnet, die selbst den einen oder anderen Hänger noch humoristisch und folglich passend erscheinen lassen. Ein Stück amourösen Eklektizismus – und bestimmt ein erstes Highlight des Musik-Jahres bislang.