Zornesschmerz der Urgewalten

Die beiden Relapse-Bands Tombs aus Brooklyn und die kanadischen Buried Inside schaukeln sich momentan anlässlich einer gemeinsamen Tournee durch Europa gegenseitig in Höhen der schreienden Musik-Gewalt.

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Am 24. November hat die Wiener Arena ihre Magenschwinger abbekommen und alle anwesenden Hosenbeine in permanente Erschütterung versetzt. Das New Yorker Trio Tombs hat den atemlosen Parforce-Ritt mit einer Song-List, die zwischen Hypnose und in Musik übersetzten Nihilismus schwankte, eröffnet. Die knappe Stunde der drei rein äußerlich an eine Mischung aus Buchhalter und Bodybuilder erinnernden Musiker funkelte zwischen einer kompromisslosen Intensität und ein paar an LSD-inspirierte Melodien erinnernden Sequenzen.

Auch Buried Inside haben ein paar dieser melodiösen Deja-Vus auf Lager – die Wand des undurchdringlichen Doom-Metal wird zeitweise von Cello-Tönen unterbrochen, während die an Balladen angelehnten Eingangssequenzen vieler Songs sich nach ein paar Takten in den reißerischen Tönen verlieren, die in der Prä-Post-Hardcore-Zeit noch als Headbanging-Untermalung fungierten. Ein laut gröhlender und düsterer Abend, dessen Zornes-Schreie auch noch Stunden später die Gehörgänge belegen.

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