Dieser Pathos, dieser Schmerz, und dennoch: Da wartet ja förmlich wieder eine ganze Sonne am Ende des Tunnels. Keine Frage, diese vier Texaner sind die Romantiker des Postrocks. Man muss zwar gestehen, dass ihnen bei allem vorhandenen Talent – oder darf man hier schon von einer Gabe sprechen? – der echte Durchbruch zurecht erst mit […]
Dieser Pathos, dieser Schmerz, und dennoch: Da wartet ja förmlich wieder eine ganze Sonne am Ende des Tunnels. Keine Frage, diese vier Texaner sind die Romantiker des Postrocks. Man muss zwar gestehen, dass ihnen bei allem vorhandenen Talent – oder darf man hier schon von einer Gabe sprechen? – der echte Durchbruch zurecht erst mit ihrem dritten Album „This Earth Is Not a Dead Cold Place“ gelungen ist. Diese Platte hätte dann 2003 aber ruhig für noch mehr Aufsehen sorgen dürfen. Da passte nämlich alles: Tiefgang trotz bedingungslosem Optimismus, Hoffnung, wo man nur hingesehen hat, ohne dass das Tragische dabei je aus den Augen verloren worden wäre.
Ihr neues Werk, wieder mit toller Betitelung, schließt nun beinahe an den glorreichen Vorgänger an. Ein Klavier darf mittlerweile mal für angenehme Abwechslung sorgen und die Laut/Leise-Spielchen werden nicht mehr ganz so ausgereizt wie zuletzt. Der von vielen begangene Fehler, den Nummern durch zu starken Willen zur perfekten Konstruktion die Seele zu rauben, wird von diesen feinfühligen Musikern natürlich vermieden. Im Mittelpunkt steht erneut eine Überdosis an Emotionen. Der Bogen wird aber auch dieses Mal nicht überspannt, wobei man schon sagen muss: Mehr geht eigentlich nicht.
Wenn dieser Platte etwas fehlt, dann der herrlich natürliche Fluss, den der Vorgänger hatte. Es ist ein klein wenig anstrengender, hier durchgehend dran zu bleiben, um zu genießen. Was aber im Prinzip wurscht ist, da sich ja am Ende dieser Reise ins Endorphinland die Welt wieder um einiges schöner präsentiert, als sie es auch nur ansatzweise ist. Und wer eine solche Erfahrung mal wieder braucht, der geht ja mitunter gerne auch den beschwerlicheren Weg.