Biodub ist der bessere Reisegefährte. Im Urlaub abseits der Zivilisation treffen sich Dub und Techno auf dem nächsten Plateau.
Das bisher wenig bekannte Label Ki veröffentlicht dieser Tage sein erstes Album. Biodub, seines Zeichen DJ und Produzent sowie Drummer für die Band Noetics, spielt in den grauen Bereichen zwischen Dub, Techno und Electronica. 2008 erschien die erste Split-EP von ihm auf Samuvar Ltd. – sonst verrät Discogs nicht viel mehr. Seit 2000 verlegt er unter dem Synonym Path Platten in diversen Hannoveraner Clubs.
Doch auf Netlabel-Seite war Biodub recht aktiv; wie zum Beispiel für Kanu Kanu und Zeecc, die ebenso in die Richtungen Dub, IDM und Minimal Dubstep schielen. Die zehn Stücke auf dem Album erinnern sofort an alte Basic Channel-Schule. Nur zählt Biodub selbst zur nächsten Generation an Dubologen. Hall und Echo sind nahezu perfekt eingesetzt, leicht bis schwer schwebende Chords, volle, jedoch nicht aufdringliche Kickdrums und feine Hi Hats werden zischend dazwischen platziert. Alle zehn Stücke erinnern an Gemälde von Landschaften, die sich in die Weite strecken, sind in sich kontrastreich. Ebenso bildet Biodub architektonische Fragmente ab, deren Nutzen rein ästhetischen Formen dient. So wird auf Albumlänge eine Welt gezeichnet, die den Hörer in ein Paralleluniversum schleift. Ebenso haben einzelne Tracks das Zeug dazu den gehobeneren Dancefloor unter Dekompression zu setzen oder eignen sich perfekt zum Wegdriften in die nächtliche Urbanität. Ein sehr gelungenes Album für Freunde von Martin Schulte, Quantec und Fans der Deep-/Echocord Familie.
(07/10)
