Douglas Greed debütiert auf Freude am Tanzen. Weniger tanzbar, dafür umso hörbarer. Ausklingender House mit mehr Pop als Techno. Gelungen.
Jena liegt in Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands. Dort ist das Label Freude Am Tanzen beheimatet und sorgt seit 1998 für qualitativ hochwertige Housemusik. Um die 00er Jahre wurde der Sound reduzierter und DJ-Superduos Wighnomy Brothers, Marek Hemmann und Matthias Kaden feierten großartige Erfolge mit ihrer Art von Minimal House. Parallel dazu fanden Künstler wie Soulphiction oder Douglas Greed ebenso dort ihre Heimat.
Letzterer veröffentlicht nun sein Debüt-Album auf dem Jenaer Label. Zwölf Stücke, die weniger auf den Dancefloor passen als vielmehr eingängig dahinfließen. Stillleben wie sie am Cover und im Booklet abgebildet sind, werden in Musik transformiert. Die gerade Bassdrum wird beinahe bis zur Gänze in den Hintergrund gedrängt. Selbst wenn die Kickdrum bei Stücken wie "Love Is Not A Trickcandle" präsent zu sein scheint, wird sie wie mit Feenstaub aus Streichern und Flächen ummantelt, bis sie fast komplett ausklingt. Dieses Popmoment wird auch durch die stimmgewaltige Unterstützung auf KRL nochmals hervorgehoben. Der Einsatz von Sängerinnen und Vocalisten ist gelungen, weil man als Hörer das Gefühl bekommt, dass Douglas Greed hier an keinen Tracks, sondern an Songs gearbeite hat; eindrucksvoll zu hören in "Back Room Deal ft. Delhia de France". Diese Arbeitsweise zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album und ist selbst im Gesamten sehr stimmig. Ein gelunges Debüt-Album auf Freude am Tanzen, wenn auch die Freunde des Tanzen keine Freude damit haben werden.