Der Boxer

Der Leser wird aus einem bunten Mix zwischen der Nazizeit und dem Hier und Jetzt überhäuft. Hier geht es weder verstaubt zu, noch ist man der moralischen Seite verpflichtet, sondern hier wird im Zeitschiff zwischen politischer Correctness und Provokation gejettet.

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Zu Beginn sorgt ein Brief für großes Aufsehen: Ein gewisser Reichskanzler Adolf Hitler bedankt sich bei Philip Erskine, einem englischen Käferforscher, für sein »reizendes« Geschenk. Ein mit Hakenkreuzmustern versehener Kampfkäfer ist es, der beim Diktator Entzücken hervorrief. Doch beim Käfer bleibt es nicht. Der Forscher verliebt sich in den schwulen jüdischen Boxer Seth »Sinner« Roach, den er für seine Experimente zu gewinnen versucht. Wie in einem makabren Raum- und Zeitkabinett reist man mit dem Autor in die Vergangenheit, in die Wirren der 30er Jahre und wieder zurück in die Neuzeit, wo sich in fragwürdigen Internetforen obskure Nazi-Gesellschaften neu formieren. Filmisch? Ein Auftrag für die Coen Brothers, würde ich mal sagen.

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