Der New Yorker Band mit europäischer Sensibilität geht am Theater die Luft aus, das achte Album von Botanica will (zu) viel und kann zu wenig.
Schön für Paul Wallfisch, den Sänger und Keyboarder von Botanica, dass er seit einiger Zeit die musikalische Leitung am Schauspiel Dortmund über hat. Schön, dass er so mit seiner Band die Gelegenheit gehabt hat, Songs für eine Bühnenadaptation von Bulgakows „Der Meister und Margarita“ zu schreiben und zu spielen. Weniger schön, dass diese Songs nun auf Nicht-Theaterbesucher losgelassen werden, weil die Übung, noch dazu im Zusammenhang mit so einem großartigen Roman, gründlich misslingt.
Fast scheint es, als hätten es Wallfisch & Co mit aller Gewalt darauf angelegt, ihre Musik ohne begleitendes Schauspiel mit Arrangement-Theaterdonner und billiger Effekthascherei unhörbar zu machen. „Park Bench“ etwa begibt sich dramatisch in „Jesus Christ Superstar“-Untiefen, die Nick-Cave-Parodie „Manuscripts Don’t Burn“ ist wenigstens erheiternd. Klasse hat dieses Album einzig als hervorragendes schlechtes Beispiel für super prätentiöse Theatermusik.