Sympathisches Solo-Album des Morrissey-Gitarren-Sidekicks auf einem österreichischen Label, erdiger und emotional unmittelbarer als sein „Chef“.
Könnte ja sein, dass ein Musiker nach zwei Jahrzehnten an der Seite von Morrissey eine gewisse Verbitterung darüber entwickelt hat, dass er für den Großteil der musikhörenden Menschheit – wenn überhaupt – immer höchstens der zweitbeste Gitarrist und Co-Songwriter des Mozzers bleibt. Dabei hat Marr anders als Boorer nur sechs Jahre mit diesem gearbeitet. So klingt allerdings „Some Of The Parts“ zum Glück nicht im Geringsten. Da hat jemand einfach großen Spaß daran Musik zu machen, Songs zu schreiben und diese umzusetzen – 12 an der Zahl mit einer nicht uninteressanten Coverversion von Kris Kristoffersons „Sunday Morning Coming Down“. Die launigen Kommentare des ehemaligen Polecats-Gitarristen zu den einzelnen Liedern nehmen einen gleich noch mehr für dieses unprätentiöse Stück Musik ein, das zwischen Rock und Country, diversen Zwischenlangen und mit Gast-Vokalistinnen und -Vokalisten nie so tut, als müsste es die Welt erobern und sich so vielleicht als überraschend langlebig erweist.