Drei Jahre nach „Real Control“ endlich ein neues Moneybrother-Album. Auch ohne die Hintergrundgeschichte („Aufgenommen in sieben verschiedenen Städten auf der ganzen Welt“) ein Genuss.
Ich mag Anders Wendin und seine Musik sehr. Sein Rock ’n’ Soul wird immer gern aufgelegt und mit einer Stimme, die in ihrer Art zu phrasieren an den großen Joe Strummer erinnert, geht sowieso nicht viel schief. Live ist der Mann überdies eine Macht – unvergessen ein Gig im Wiener WUK, bei dem der Mann aus dem Vollen der Springsteen- und The-Clash-Showbusiness-Schule schöpfte und sein Publikum in kleine schwitzende Glückskekse transformierte.
„This Is Where Life Is“ vermag das als Tonkonserve (wieder!) ebenso meisterlich, wobei sich eine in Worten schwer zu fassende „Reife“ in den Stücken findet, die diesen Zeit lässt, zu wirken und sich Raum zu nehmen, ohne dass die Musik an Präsenz verliert. Und so erstaunen und begeistern weniger die schnelleren, typischen Songs wie „Jealousy“ oder die Single „Unbelievably Good“, sondern etwa das ruhige, fast hypnotische „Nervous Reaction“ mit seinem gebrochenen Afro/Reggae-Flavor. Die Vorfreude auf die anstehenden Livetermine ist jedenfalls groß!