Sleeper

Die manische Songfabrik Ty Segall klingt diesmal persönlicher, ruhiger, introvertierter, während im Hintergrund Psychedelic und Hard Rock nachklingt.

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Ty Segall fordert heraus. Hörer einerseits, aber auch die Musikverleger. Wer heute noch in Kaskadenstrategien bei der Rechteverwertung und Musikvermarktung denkt, wird durch die hohe Frequenz an neuen Releases von Ty Segall schon vor gröbere Probleme gestellt. Im Vorjahr veröffentlichte der 25-jährige Bursche aus San Francisco ganze drei Longplayer (wenn auch mit unterschiedlichen Kombos – 1. Hair mit White Fence, 2. Slaughterhouse mit der Ty Segall Band, und 3. Twins, ein Soloalbum).

Nur neun Monate sind ins Land gezogen, und "Sleeper" ist da. Ein Album, das so klingt, als wäre Segall ganz vorne mit dabei gewesen als der Garagenrock in den 60er Jahren erfunden wurde. Psychedelisch ja, melodisch auch, aber im Gegenzug zu den Vorgängern nur mäßig elektrisiert und insgesamt weniger Hard-, Psych- oder Garage.

Nachdem Segalls Adoptivvater kürzlich an Krebs gestorben ist und Segalls Verhältnis zu seiner Mutter in der Folge anscheinend am Gefrierpunkt angekommen ist, ist ein introspektives, persönliches Album ausgesprochen einleuchtend. Wenn Segall kummert, so kummert er jedoch mit Anmut und es kann schön sein, mit ihm mitzukummern. Besonders ist das dann, wenn die Fiedeln in das Gitarrengeschrummel hineinfahren. Die 60er müssen eine schöne Zeit gewesen sein.

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