Wir haben mit den Betreibern von fünf (auch ehemaligen) Urban-Galleries gesprochen, um herauszufinden, wie es um diese spezielle Wiener Kunstszene bestellt ist.
Hilger NEXT (© Katharina Stögmüller/Galerie Ernst Hilger)
Wenn eure Galerie ein Kunstwerk wäre, welches wäre sie? Die Street Art Ausstellungen finden bei uns in der Galerie Hilger NEXT und im project room@NEXT statt. Erste Räumlichkeit wäre wahrscheinlich am besten mit einer Shepard Fairey Arbeit zu vergleichen – clean, ästhetisch ansprechend, zugänglich mit einem hohen Erkennungswert. Der project room ist ein weniger messy, für junge KünstlerInnen und mutet eher wie ein Graffito von Retna an – experimentell, creative mess, offen für Interpretation. Welche Botschaften sollte Kunst in Zeiten wie diesen auf die Straßen tragen? Wie steht ihr zu politisch motivierter Streetart? Wir haben 2014 mit dem israelischen Künstler KNOW HOPE zusammengearbeitet, welcher auf einer Wand im 4. Bezirk in Kollaboration mit dem italienischen Künstler never2501 Wien eine politische Arbeit produziert hat. Wir unterstützen diese Ausdrucksform sofern sie nicht verletzend, diskriminierend, sexistisch oder anderweitig negativ aufzufassen wäre.
Das Wichtigste ist, das die Kunst in den Straßen Wiens zum Denken anregt, eine Interaktion mit Kunst und dem/der Künstler/in hervorruft. Die Zugänglichkeit der Arbeiten ist dabei ein Muss. In einem Interview mit Alexandra-Maria Toth für The Gap sagte der britische Bildhauer James Lewis, die Wiener Kunstszene sei völlig unterbewertet. Könnt ihr dem zustimmen? Was könnte man unternehmen um das internationale Renommee von Wien zu stärken und wie kann eine Galerie dabei helfen? Das internationale Renommee ist vorhanden allerdings eher in Bezug auf klassische Kunst wie Albertina, Belvedere, KHM – ich sehe allerdings auch wie sehr sich dieser Zugang auch gerade verändert. Natürlich genießen Touristen unser klassisches Angebot allerdings sind sie dann auch begeisert von den Subkulturen und Subszenen, die Wien bietet. Bei meinen Street Art Touren anlässlich meiner Ausstellungsreihe Cash, Cans & Candy stammten die TeilnehmerInnen aus verschiedensten Teilen der Welt. Geht ihr manchmal durch die Straßen und entdeckt Pieces von Künstlern, die ihr anschließend gerne ausstellen wollt? Oder ist Wiens Szene so beschaulich, dass man die Gesichter hinter den Werken ohnehin schon kennt?
Ich habe die Arbeiten von Ruin durch seine Pieces auf der Burggasse und am Donaukanal entdeckt und schätzen gelernt. Im Moment tut sich sehr viel. Natürlich kann immer mehr passieren aber viele lokale Akteure sind bemüht diese Entwicklung vorranzutreiben. Wie schneidet die Wiener Szene (eurer Ansicht nach) im internationalen Vergleich ab? Gerade mit unserer internationalen Messe Vienna contemporary ziehen wir viele BesucherInnen aus dem Ausland an - die wegen zeitgenössischen Positionen kommen und nicht nur wegen klassischer Musik und unseren Museen. Was passiert in einer Galerie, wenn die Türen verschlossen sind? Habt ihr eure vier Wände schon einmal zweckentfremdet und ein paar verrückte Geschichten parat? Es gab eine wunderbare Künstlerhochzeit bei uns. Viele der Street Art Künstler haben bei uns in der Galerie gewohnt, weil wir zwei Residencies haben – unsere Nachbarn haben uns einmal angerufen, weil sie dachten, es wären Eindringlinge in der Galerie die noch dazu nackt wären (die Künstler hatten Hosen an, waren allerdings oben ohne ;)) http://www.hilger.at/854_DE-Galerie-hilger_next.htm
Improper Walls (outside) (© Improper Walls)
Wenn eure Galerie ein Kunstwerk wäre, welches wäre sie? Wir wären eine Wand am Donaukanal; ein Kunstwerk, das zugänglich und
frei ist. Eines, bei dem mit jeder Schicht, jedem neuen Tag ein weiterer
Teil einer Geschichte entsteht. Welche Botschaften sollte Kunst in Zeiten wie diesen auf die Straßen
tragen? Wie steht ihr zu politisch motivierter Streetart? Beide, politisch motivierte sowie politisch nicht motivierte Kunst sind
gleich wichtig. Urban Art in allen Facetten ist wichtig. Man kann etwas
Schönes, Angenehmes für einen selbst und andere erschaffen, aber auch
etwas Unangenehmes aufzeigen. Man kann etwas in Gang setzen, durch die
Aktivität selbst, durch Einbeziehung der Gesellschaft, nicht nur durch
ein fertiges Kunstwerk. Egal wie das Ergebnis aussieht – die Stadt als
Lebensraum sollte Teil der Lebenswirklichkeit ihrer BewohnerInnen sein. In einem Interview mit Alexandra-Maria Toth für The Gap sagte der
britische Bildhauer James Lewis, die Wiener Kunstszene sei völlig
unterbewertet. Könnt ihr dem zustimmen? Was könnte man unternehmen, um das internationale Renommee von Wien zu stärken und wie kann eine
Galerie dabei helfen? James Lewis sagt auch, dass er sich in Wien, im Gegensatz zu Paris oder
London, frei fühlt. Wir fühlen uns frei, viele junge KünstlerInnen, Studios und
Galerien fühlen sich frei. Wien gab uns die Freiheit, Improper Walls zu realisieren. Man kann mit relativ wenig Aufwand finanziell überleben, um unabhängige Projekte zu stemmen und die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten ist extrem konstruktiv – gerade bei internationalen Kooperationen haben wir hier einen Vorteil. Geht ihr manchmal durch die Straßen und entdeckt Pieces von Künstlern,
die ihr anschließend gerne ausstellen wollt? Oder ist Wiens Szene so
beschaulich, dass man die Gesichter hinter den Werken ohnehin schon
kennt? Das Herumwandern in der Stadt ist eine wichtige Inspirationsquelle, ohne
die es Improper Walls nicht geben würde. Straßen sind die zugänglichste
Galerie und die wahre Suchmaschine, die ohne Stichworte funktioniert.
Wiens Kunstszene ist nicht zu klein, sie entwickelt sich ständig weiter
und wir wollen ein Teil dieser Entfaltung sein. Mit unserer Arbeit
wollen wir auch die kulturelle Welt verweben und internationalen
Austausch fördern.
Wie schneidet die Wiener Szene (eurer Ansicht nach) im internationalen
Vergleich ab? Wir konzentrieren uns mit Improper Walls auf Illustration, Graphikdesign
und Urban Art. Gerade Illustration bahnt sich einen Weg in die sonst
eher vorbehaltene Wiener Kunstszene. Wir versuchen mit Improper Walls
eine Plattform für internationalen Austausch zu schaffen, damit ein
internationaler Vergleich in der Illustrationsszene überhaupt möglich
wird. Natürlich ist in der Urban Art mehr Zusammenarbeit und
Internationalität da – es ist jedoch noch viel mehr möglich, wie das
Festival Calle Libre oder Hilger Next zeigen. Was passiert in einer Galerie, wenn die Türen verschlossen sind? Habt
ihr eure vier Wände schon einmal zweckentfremdet und ein paar verrückte
Geschichten parat? Unsere Galerie ist genau das, was wir erreichen wollen: Unsere vier
Wände, unser erweitertes, professionelles Wohnzimmer. Die lustigsten
Geschichten passieren bei unseren Openingpartys oder, wenn wir
KünstlerInnen auf ein Bier einladen. Die Polizei war mal da und hat sich
auch sehr über die Band gefreut. Wir hätten schon ein paar verrückte
Geschichten auf Lager, aber wer die hören will, muss einfach
vorbeikommen. http://www.improperwalls.com/
Inoperable (© INOPERAbLE)
Leider habt ihr eure Galerie letztes Jahr geschlossen, die beinahe ein Jahrzehnt einer der Fixpunkte der Wiener Streetart-Szene war. Und obwohl sie bereits in Frieden Ruhen möge: Wenn eure Galerie ein Kunstwerk gewesen wäre, welches wäre das? Ich glaube nicht, dass ich die Galerie mit einem einzelnen Kunstwerk vergleichen kann. Eher würde ich sie mit etwas wie einem menschlichen Wesen vergleichen, das per se schon Kunst ist. Es wurde als kleines Konzept geboren und wuchs zu etwas viel Größerem heran. Nie bleibt es gleich, es verändert sich ständig und passt sich neuen Gegebenheiten an. Jetzt im richtigen Alter verlässt es das Zuhause und erkundet die Welt. ;) Welche Botschaften sollte Kunst in Zeiten wie diesen auf die Straßen tragen? Wie steht ihr zu politisch motivierter Streetart? Das Schöne an Kunst in den Straßen ist, dass sie absolut demokratisch ist. Jeder ist frei zu tun und zu schreiben was er will. Gleichzeitig kann auch jeder eigene oder fremde Ideen nach Lust und Laune zensieren oder löschen. Politische Motivation ist ein großer, extrem wichtiger Teil. Es ist schade, dass Streetart immer mehr zur Outdoor-Dekoration verkommt und dabei häufig die Botschaft verloren geht. Teilweise werden Künstler sogar gebeten Botschaften zu entfernen, die ihnen wichtig waren. In einem Interview mit Alexandra-Maria Toth für The Gap sagte der britische Bildhauer James Lewis, die Wiener Kunstszene sei völlig unterbewertet. Könnt ihr dem zustimmen? Was könnte man unternehmen um das internationale Renommee von Wien zu stärken und wie kann eine Galerie dabei helfen? Österreich hat großartige Szenen in beinahe allen Bereichen, ganz egal ob das Technologie, Startups, Kunst, Musik oder was anderes ist. Das Problem ist, dass Wien sehr komfortabel ist, weshalb die Leute die Stadt ungern verlassen. Um wirklich erfolgreich zu werden, müssen Künstler und Gallerien bereit sein ihr Netzwerk außerhalb Österreichs zu erweitern, wie zum Beispiel die zwei bekanntesten Street Artists Nychos und Knarf. Beide sehen Wien als ihre Homebase, sind aber ständig unterwegs und lernen neue Leute und Orte kennen. Seid ihr, als die INOPERAbLE-Gallery noch lief, manchmal durch die Straßen gegangen und habt Pieces von Künstlern entdeckt, die ihr anschließend ausstellen wolltet? Künstlern, die ihr anschließend gerne ausstellen wollt? Oder ist Wiens Szene so beschaulich, dass man die Gesichter hinter den Werken ohnehin schon kennt? Da die Wiener Szene relativ klein ist gibt es keinen so großen Zulauf an Künstlern wie in New York oder London. Selten stoßen wir daher in den Straßen Wiens auf neue Künstler, die wir noch nicht kannten, aber wenige Male kam es schon vor. Eher passiert sowas auf Reisen in fremden Städten, dann denken wir uns: "Damn, wie kriegen wir den Künstler nach Wien?" Wie schneidet die Wiener Szene (eurer Ansicht nach) im internationalen Vergleich ab? Ich denke die Graffiti-Szene in Wien ist immer noch sehr stark. Ich habe das Gefühl die Street-Art Szene ist in den letzten Jahren ein wenig kleiner geworden, das sehe ich aber als ein globales Phänomen und nicht unbedingt als ein österreichisches. Es gibt einige Schlüsselfiguren, die die Szene in Wien am Leben halten, ob das jetzt das Malen in den Straßen, das Organisieren von Festivals oder das Betreiben einer Galerie ist. Was passiert in einer Galerie, wenn die Türen verschlossen sind? Habt ihr eure vier Wände schon einmal zweckentfremdet und ein paar verrückte Geschichten parat? Ich glaube die wenigsten krassen Geschichten sind in der Galerie selbst passiert, das verrücktere findet außerhalb der Galerie statt. Du kannst aber sicher sein, dass es keine langweiligen Momente gibt, solange ein Künstler in der Stadt auf Besuch ist. http://www.inoperable.at/
Jan Arnold Gallery (© Jan Arnold Gallery)
Wenn eure Galerie ein Kunstwerk wäre, welches wäre sie? Das Herzstück der Galerie begreift sich selbst als Kunstwerk. Das Lager und Hängesystem PERFEKT BOX wurde für den Staatspreis für Design in Österreich und Deutschland nominiert. Welche Botschaften sollte Kunst in Zeiten wie diesen auf die Straßen tragen? Wie steht ihr zu politisch motivierter Streetart? Die Aufgabe von Kunst sollte darin bestehen, Probleme zu thematisieren und Menschen anzuregen, über Missstände nachzudenken. Auch wenn viele Streetartists scheinbar „nur“ dekorativ arbeiten, um an der Verschönerung der grauen Wirklichkeit unserer Städte beizutragen, schwingt durch die Inanspruchnahme öffentlicher Flächen immer eine politische Komponente mit. Besonders interessant wird es jedoch, wenn Künstler wie Anthony Lister, der bei uns gerade seinen einmonatige Aufenthalt als Artist in Residence absolviert hat, Grenzen überschreiten, um den gesamten Themenkreis „Werbung im öffentlichen Raum“ zu thematisieren. Auf die Frage ob es legal und vertretbar sei, was im etwas radikaleren „Anti Advertisment“ Streetart gemacht wird, kann man nur mit einer Gegenfrage antworten: Wieso werden wir, jeder einzelne Bürger nicht dafür entschädigt auf sämtlichen Kanälen mit Werbung und manipulativen Botschaften bombardiert zu werden? Wieso ist die Verschmutzung unserer Wahrnehmung legal? Diese Frage sollte rechtsstaatlich geprüft werden. Es steht eine große öffentliche Debatte bevor, die sicher auch durch die Streetartbewegung in all ihren Faccetten provoziert wird. Das aus einem bestimmten politischen Standpunkt aus als reiner Vandalismus deklarierte Werk von Hardlinern wie Puber wird kunstgeschichtlich relevant und spannend. Also „Ja“, Streetart und politische Themen gehören auf mehreren Ebenen zueinander und das ist gut so. In einem Interview mit Alexandra-Maria Toth für The Gap sagte der britische Bildhauer James Lewis, die Wiener Kunstszene sei völlig unterbewertet. Könnt ihr dem zustimmen? Was könnte man unternehmen um das internationale Renommee von Wien zu stärken und wie kann eine Galerie dabei helfen? Wir arbeiten daran. Wir glauben, dass die Mischung mit anderen Kunstszenen hier Abhilfe schaffen kann. Wir versuchen also, so viele zeitgenössisch relevante Positionen wie möglich nach Wien zu bringen und uns im selben Moment selbst zu exportieren. Und ja... der Markt in Österreich ist im Arsch, zumindest für uns junge Kunst- und Kulturschaffende. Das wissen wir und die Künstler, die wir einladen – wir machen keinen Hehl daraus. Sie kommen trotzdem, weil Wien eine lebendige und vor allem kunsthistorisch einmalig aufgeladene Stadt ist. Geht ihr manchmal durch die Straßen und entdeckt Pieces von Künstlern, die ihr anschließend gerne ausstellen wollt? Oder ist Wiens Szene so beschaulich, dass man die Gesichter hinter den Werken ohnehin schon kennt? Man kennt die Szene und ihre Protagonisten in Wien. Natürlich freuen wir uns über jedes neue Werk, auch wenn man den Künstler schon kennt. Heute spielen für den internationalen Austausch Plattformen wie Instagram eine erhebliche Rolle. Auch wenn Instagram bereits durch Werbung und Algorithmen durchzogen ist, bietet es immer noch den besten Zugang zur jungen Kunstwelt. Wie schneidet die Wiener Szene (eurer Ansicht nach) im internationalen Vergleich ab? Ganz gut, besonders hinsichtlich der Bildung und Sicherheit, die wir in Österreich ganz selbstverständlich genießen dürfen. Man hört nicht selten, dass Wien eine Art Mekka der Kunst sei, sowohl aus der kunstgeschichtlichen als auch aus der zeitgenössischen Sicht. „In Wien sei doch jeder ein Künstler“ wird angenommen. Die Wiener Street-Art Szene ist klein aber fein, wir sind keine Mega-Metropole wie LA oder London, haben jedoch einige Exportgrößen von internationalem Rang hervorgebracht. Was passiert in einer Galerie, wenn die Türen verschlossen sind? Habt ihr eure vier Wände schon einmal zweckentfremdet und ein paar verrückte Geschichten parat? Die Galerie hat transparente Wände. Daher ist sie eigentlich nie geschlossen. Was passiert, sieht man auch. Zweckentfremdet wäre vielleicht der falsche Begriff. Im Zuge des Yes_Syr Projekts wurden Geldscheine gemeinsam mit syrischen Flüchtlingen gestaltet, es war also kein Ausstellungsbetrieb im klassischen Sinn, vielmehr ein partizipativer Ansatz, Kunst zu machen. http://janarnoldgallery.com/
Urban Space (© Urban Space Gallery)
Wenn eure Galerie ein Kunstwerk wäre, welches wäre sie? Die Fettecke von Joseph Beuys. Welche Botschaften sollte Kunst in Zeiten wie diesen auf die Straßen tragen? Wie steht ihr zu politisch motivierter Street-Art? Für uns muss Straßenkunst nicht unbedingt politisch sein. Graffiti zb. hat in den wenigsten Fällen einen politischen Hintergrund. Bei künstlerisch anspruchsvollen Graffiti spielt Ästhetik, Aufwand, Farbauswahl und Erfahrung meist eine große Rolle. Wenn das Piece für den Betrachter fresh und harmonisch wirkt, reicht das im Normalfall schon. Natürlich ist politische Straßenkunst aber auch wichtig. In einem Interview mit Alexandra-Maria Toth für The Gap sagte der britische Bildhauer James Lewis, die Wiener Kunstszene sei völlig unterbewertet. Könnt ihr dem zustimmen? Was könnte man unternehmen um das internationale Renommee von Wien zu stärken und wie kann eine Galerie dabei helfen? Kommt darauf an von welcher Kunstszene man redet. Wir fördern hauptsächlich Künstler aus der Graffiti und Streert-Art-Szene und bieten ihnen Ausstellungsflächen um dabei zu helfen, ihr Rennommee zu etablieren. Die Szene ist zwar sehr überschaubar aber muss den internationalen Vergleich sicher nicht scheuen – zumindest was Graffiti betrifft, bei Street-Art hinken wir vielleicht doch noch ein wenig nach, wobei es auch da immer wieder einige Ausnahmekünstler gibt. Geht ihr manchmal durch die Straßen und entdeckt Pieces von Künstlern, die ihr anschließend gerne ausstellen wollt? Oder ist Wiens Szene so beschaulich, dass man die Gesichter hinter den Werken ohnehin schon kennt? Die hiesige Szene ist, wie gesagt, überschaubar. Hin und wieder sind aber interessante Künstler aus dem Ausland da, die super Sachen machen, manchmal ergibt sich dann auch eine Zusammenarbeit. Wie schneidet die Wiener Szene (eurer Ansicht nach) im internationalen Vergleich ab? Klassische österreichische Mentalität: Hier ist alles etwas gemütlicher und langsamer aber der künstlerische Anspruch wird dadurch nicht vermindert. Was legale Flächen betrifft, liegen wir auf jeden Fall weit vorne, es gibt immer noch sehr viele Städte, in denen Graffiti gar nicht geduldet wird und so eine "Freifläche" wie den Donaukanal gibt es halt auch nur in Wien. Was passiert in einer Galerie, wenn die Türen verschlossen sind? Habt ihr eure vier Wände schon einmal zweckentfremdet und ein paar verrückte Geschichten parat? Neben wechselndem Ausstellungsbetrieb veranstalten wir zum Beispiel einmal pro Monat eine Super Mario Kart 64 Tournier. Nachdem wir hier aber auch Cocktails und diverse Alkoholika (zu fairen Preisen) ausschenken, gäbe es natürlich die ein oder andere Story, die man erzählen könnte, aber wir wollen ja niemanden in Verlegenheit bringen. http://www.urbanspace.at/
Wenn ihr wissen wollt, was nun in den hellen Räumlichkeiten am Naschmarkt anstatt der Inoperable-Gallery verortet ist, könnt ihr das hier nachlesen.