Yasmos neues Album ist abermals voll von engagierter Lyrik, aufrüttelndem Jazz und Oldschool-Hip-Hop.
Es ist wieder Musik. Musik, die am Herzen liegt. Yasmo ist auch auf ihrem neuesten Werk „Yasmo & Die Klangkantine“ keine Künstlerin geworden, der es reichen könnte, Songs zu schreiben, die einfach nur eingängig und gut klingen – man hätte es auch gar nicht anders haben wollen. Beim Hören des neuen Albums eröffnet sich einem wieder diese Art von superhumanistischer Soundwelt, das Yasmo-Universum, das sich vorgenommen hat, Körper und Geist gleichermaßen zu bewegen. Wie schon beim Vorgänger aus dem Jahr 2013, „Kein Platz mehr für Zweifel“, kann vermeldet werden: Mission accomplished!
Anders als bei ihrem Debütalbum „Keep It Realistisch“ aus dem Jahr 2011 und dem angesprochenen Zweitling kommt Yasmin Hafedh aka Yasmo dieses Mal mit Verstärkung. Getragen werden ihre inklusiven Lyrics auf der neuen Platte von der wunderbaren Klangkantine. Passend zur Aufbruchsstimmung, von der Yasmos Sprechgesang durchzogen ist, machen die Bläser immer wieder einen Schritt nach vorne, fordern quasi zum Tanz mit der Welt auf, unterstreichen die kleinen und großen besungenen Kämpfe.
Den Kuchen gemeinsam servieren
Yasmo zeigt aufs Neue, wie sich Jazz und Rap zusammen ausgehen – wie sich eigentlich alles ausgeht, wenn man nur will. Ob auf individueller Ebene oder auf kollektiver, bei zwischenmenschlicher Kommunikation oder beim Feminismus. Im Zeichen dessen bringt es die 26-Jährige Wienerin auf den Punkt, wenn sie in „Girls Just Wanna Have Fun“ sagt, dass es nicht darum geht, jemandem etwas wegzunehmen, sondern eben darum, künftig „den Kuchen gemeinsam zu servieren“.
Auch die bekannte Poetry-Slam-Zweitnatur Hafedhs kommt zum Vorschein – im Song „Salzwasser“, bei dem die erste Minute von einem Narrativ dominiert wird. „Es ist nichts peinlich, wenn es dir nicht peinlich ist. Das ist kein Rouge, haha, sondern mein hochrotes Gesicht.“ Sich von der eigenen Hemmschwelle nicht aufhalten zu lassen, das ist etwas, das man aussprechen kann und soll. Am besten eben so wie Yasmo – irgendwo zwischen Humor und entwaffnender Ehrlichkeit.
Das Album „Yasmo & Die Klangkantine“ ist am 6. Jänner 2017 bei Ink Music erschienen.