Als The Informal Thief möchte Lukas Klestil das Rad nicht unbedingt neu erfinden. Das Vertraute seiner traurig-schönen Folksongs wird dabei zu einer ihrer Stärken. Eine andere: Klestils außergewöhnliche Stimme.
„Emotionen, des Öfteren schlechte beziehungsweise hässliche, können in der Musik, die ich mache, ein Hilfsmittel sein.“ Eine Vorliebe für Melancholie lässt sich bei The Informal Thief schwer leugnen. Auch „Despair Of Desire“, die neue EP des Musikers, lebt von den traurigen Texten, die er mit seiner außergewöhnlichen Stimme zur reduzierten Instrumentierung vorträgt. Es braucht eben nicht unbedingt viel, um gute Musik zu machen.
Hinter The Informal Thief steckt der junge Tiroler Lukas Klestil. Vor etwa eineinhalb Jahren begann er, unter diesem Pseudonym Musik zu machen. Mit dem Umzug nach Wien folgten mehr und mehr Konzerte und schließlich das erste selbstbetitelte Album. Dass es damit geklappt hat, schreibt er dem Glück zu: „Ich glaube, dass das alles relativ gute Zufälle waren und vor allem das Glück, die richtigen Leute kennengelernt zu haben.“
Eine große Portion Melancholie
Auch wenn auf seiner neuen EP „Despair Of Desire“ nun erstmals auch andere Musiker mitwirken – Klestil spielt nicht mehr allein mit seiner Gitarre, sondern hat eine dezente Band im Rücken –, bleiben die Songs in ihrer Struktur einfach und bescheiden. Was der Musik sehr gut tut. Alles, was es im Wesentlichen braucht, ist die ruhige Folkgitarre, Klestils Stimme, die an Vorbilder wie The Tallest Man On Earth oder Bob Dylan erinnert, und eine große Portion Melancholie. Dass diese Vorbilder auch auf seiner neuen EP nicht zu überhören sind, ist für Klestil kein Problem: „Ich möchte nichts neu erfinden, ich brauche kein neues Rad.“ Und das muss auch nicht sein, denn gerade dieses Vertraute macht seine Musik spannend.
„Despair Of Desire“ funktioniert als kleines Gesamtwerk: Die Songs ergänzen einander perfekt und schaffen gemeinsam eine schmerzlich schöne Atmosphäre. Während „Albatross“ gegen Ende in folktypischer Traurigkeit von der Liebe erzählt, lockert „Your Shield Of Irony“ mit seinem schnelleren Tempo die Stimmung am Beginn der EP etwas auf. Dazu möchte man einfach ins Auto steigen, das Fenster runterkurbeln und die Hände – wie man es aus kitschigen Teenie-Filmen kennt – in den Fahrtwind halten. Aber auch wenn The Informal Thief einmal fröhlicher klingt, bleibt er inhaltlich seiner melancholischen Linie treu – genau so, wie es uns die Folkmeister vor ihm gelehrt haben.
Die EP „Despair Of Desire“ von The Informal Thief erscheint am Freitag, den 17. März 2017. Wir haben hier die exklusive Vorpremiere der EP sowie das Stück „Your Shield Of Irony“ zum Download für euch. Für Letzteres einfach diesem Link folgen und auf die Schaltfläche „Mehr“ klicken. Am Tag nach der EP-Veröffentlichung startet eine umfangreiche Tour durch Deutschland, Italien, die Schweiz und – gegen Ende hin – natürlich auch durch Österreich. Hier die Termine im Detail: 18. März, Krumbach (DE), Kru — 19. März, Stuttgart (DE), Cafe Galao — 20. März, Wiesbaden (DE), Weinländer — 21. März, Wuppertal (DE), Viertelbar — 22. März, Köln (DE), Lichtung — 23. März, Grevenbroich (DE), Cafe Kultus — 24. März, Bremen (DE), Schlachthof — 25. März, Göttingen (DE), Dot’s — 26. März, Berlin (DE), Prachtwerk — 28. März, Bamberg (DE), Freiraum — 29. März, Zürich (CH), Bagatelle — 30. März, Bern (CH), Zar-Bar — 1. April, Meran (IT), Ost West Club — 3. April, Salzburg, Academy Bar — 4. April, München (DE), Trachtenvogl — 5. April, Nürnberg (DE), MUZ — 7. April, Innsbruck, P.M.K. — 8. April, Wien, Curtain.