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Am Außenseiter-Trip mit Welt: Placebo sind der Beweis dafür, dass jede Popströmung eine Gegenkultur vedient hat. Shorty Kurz und Franziska Tschinderle haben in ihr neues Album reingehört und Stefan Olsdal im Ring-Hotel getroffen. Ein Portrait.

Angekommen

Placebos Debütalbum von 1996 war schlicht und einfach unpackbar gut. Mit den darauf folgenden Alben wurden die Hits aus der Reserve gelassen: Je nach Longplayer im düster-melancholischem Downtempo oder rockig-schnellem Uptempo. Mit "Loud Like Love" gelingt es dem Trio den Kreis zu schließen: Entstanden ist ein Album der verschiedenen Phasen als ein Ganzes, nicht angepeilt aber im Endeffekt sich logisch ergebend. Ein "Best Of" der eigenen Stile im Spiegel der Gegenwart.

Placebo haben bewiesen, dass jede Popströmung eine Konträrkultur verdient hat: Eine Musik in die alles Ungesagte, alle Ängste und Tabuthemen eingeschweist werden. „Wir waren schon als Kinder immer die Aussenseiter und haben uns in keiner Gruppe wohl gefühlt. Diese kleine Welt ist inzwischen zu unserer eigenen Identität gewachsen“. Olsdal sagt das, weil er heute offen schwul ist. Es ist aber noch viel mehr als das: Placebo im Jahr 2013 zeigen, dass die Provokationen aufgebraucht sind. Vielleicht weil wir sie als Gesellschaft nicht mehr so nötig haben wie früher. Und das ist gut so.

"Loud Like Love" erscheint am 13. September via Universal. Am 21. November spielen Placebo live in der Wiener Stadthalle.

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