Amore-G'schichten und Bussi-Sachen

Wanda sind weltberühmt in Österreich. Am 2. Oktober erscheint das neue, zweite Album »Bussi«. Wir haben 7 Fakten zusammengetragen.

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01. Der Titel

»Bussi« also. Ein würdiger Nachfolge für »Amore« den Slogan einer Generation, das kann man mittlerweile durchaus so sagen. »Bussi« ist Ausdruck des genuin Österreichischen und Süddeutschen und kokettiert damit natürlich eindeutig mit dem Image als Ösis, die auch im hohen deutschen Norden die Hallen füllen. Natürlich ist der Ursprung sämtlicher zärtlicher Lippenberührungen, der Urform des Küssen also, auch in einem Songtitel verankert, die dazugehörigen Moves Wandas kann man sich gut vorstellen. »Bussi Baby« heißt das Stück.

02. Das Cover

Das Cover von »Bussi« ist ganz der Ästethik des ersten Covers verpflichtet. Fotografiert haben aber nicht mehr Florian Senekowitsch und Wolfgang Seehofer, sondern Daniel Gebhart de Koekkoek, der auch schon für The Gap Covers lieferte, Gerard (Ausgabe 138) oder Wolfram (Ausgabe 114). Es zeigt Marco Michael Wanda beim Fischen, seinem liebsten Hobby und Thema seines ersten Romans, wenn es denn jemals einen geben sollte, wie er bereits im März im Interview verriet.

Viele Mythen ranken sich bereits um die sechste Person, die sich links im Cover spiegelt. Auf Nachfrage erfährt man, dass das schon ein bisschen geplant war, die Leute rätseln zu lassen. Wanda goes Abbey Road, sozusagen. Das Foto war ohne sechste Spiegelung in der August-Ausgabe des Musikexpress‚ zu sehen. Die ominöse Spiegelung entstand erst in der Postproduction, ebenso wie natürlich die Schriftzüge und Gewitterwolken. Wer das ist, erfährt man aber natürlich nicht. Es darf also gerätselt und brav Interviews gelesen werden.

03. Das Label

»Amore« hatte Problembär Records, das ja mit Jahresbeginn vollständig in Seayou Records übergegangen ist, den absoluten Verkaufsrekord der rund siebenjährigen Labelgeschichte beschert. Dass Wanda ihr zweites Album auf einem Major-Label veröffentlichen, war aber klar, wie Marco Michael Wanda in besagtem März-Interview verriet: »Es wird wahrscheinlich ein Major, der sowohl Mainstream- als auch Indie-Bands hat, und wir fühlen uns mal gedanklich gut aufgehoben. Wir haben noch nicht unterschrieben, aber es geht in eine gute Richtung«. Geworden ist es dann Vertigo/Capitol, also Universal, auf dem neben Bands wie Unheilig, Rammstein und The Prodigy, auch kredibilere Acts wie Chvrches, Bosse und Haim veröffentlichen. Produziert hat aber Paul Gallister, der schon »Amore« produzierte. Wanda will da keinen anderen, nie.

04. Die Songs

Als aufmerksamer Wanda-Hörer kennt man natürlich schon ein paar Songs des neuen Albums. »1, 2, 3, 4« ist bei jeder Show eine der Zugaben, oft sogar die letzte. »Meine beiden Schwestern«, am Vorgänger noch vermisst und vielleicht der beste Wanda-Song bis jetzt, ist ebenso auf dem Album, wie das live selten, aber doch gespielte »Nimm sie, wenn du’s brauchst«. Auch »Das wär schön« kennt man, wenn man in den letzten sechs Monaten auf einem Wanda-Konzert war.

Insgesamt reihen sind die Songs typisch Wanda, der Grund liegt auf der Hand: Mit Ausnahme von zwei Songs – »Alarm!« und »Mona Lisa der Lobau« – wurden alle Nummern vor dem großen »Amore«-Wahnsinn geschrieben, sind also noch Zeugnisse einer Band vor dem Hype, nicht zu hastig zwischen Tourbus und Backstage dehin geschludert. Qualitativ darf man aber keine B-Seiten erwarten, einige Stücke wurden aus taktischen Gründen nicht am ersten Album veröffentlicht. Auf den Live-Hit »So san die Leit« muss man allerdings verzichten, den gibt es nur auf der längst ausverkauften B-Side der Record-Store-Day-Single »Stehengelassene Weinflaschen«.

Weiter zu den Shows, der medialen Präsenz und zur Erwartungshaltung.

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