Angewandte Tradition

Das MAK feiert heuer seinen 150. Geburtstag und hat seine Pläne für das Jubiläumsjahr bekannt gegeben.

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Tradition. Ein Begriff, untrennbar mit dem Mief von Kameradschaftsbund, Burschenschaften und anderen Ewiggestrigen, verbunden. Aber auch ein Museum, das sich als Ort der Gegenwartskunst versteht, muss sich mit seiner Geschichte auseinandersetzen, besonders im Jubiläumsjahr, so MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein. Er greift Tradition deshalb in seiner Rede auf der Jahrespressekonferenz mehrmals auf. Er erzählt von Anfängen und Entwicklungen, beschränkt sich bei den Ausführungen über die Zukunft aber auf sein Haus, den Diskurs über das Museum der Zukunft überlässt er anderen. Die konstatierte Unlust der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Wiener Museen trägt ihr Übriges zur dazu bei.

Im 150. Jahr seines Bestehen gönnt sich das MAK vier neue Ausstellungen: „Vorbilder. 150 Jahre MAK: Vom Kunstgewerbe zum Design“, „Nachbilder: 150 Jahre MAK: Ausstellungen im Bild“, „Hollein“ und „Wege der Moderne. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen.“ Die erste, ab 11. Juni laufende, „Vorbilder“ genannte Schau, erfüllt die Komponente der Tradition und erzählt den Werdegang von der Bildungseinrichtung zum internationalen Museum. Unterstützt wird sie dabei von „Nachbilder“, das Fotografien zu historischen Ausstellungen liefert. Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich „Hollein“ mit einer Neudiskussion des österreichischen Architekten und Künstlers Hans Hollein zu dessen 80. Geburtstag und zeigt sowohl seine Schlüsselprojekte als auch seine Arbeitsweise (ab 26. Juni). Ende des Jahres zeigt „Wege der Moderne“ die Hauptwerke von Josef Hoffmann und Adolf Loos.

Bevor die doch relativ spät im Jahr angesetzten Ausstellungen eröffnet werden, widmet sich das MAK dem Ausbau. Thun-Hohenstein gab ein „klares Bekenntnis zur Erneuerung permanenter Schausäle“ ab. Dieses kommt in der Umsiedelung der Schausammlung „Asien“ und „Teppiche“ zum Tragen. Aus einem Katalog aus 25.000 Objekten wird die Asien-Sammlung von Tadashi Kawamata neu konzipiert, der Schwerpunkt dabei auf China, Japan und Korea gelegt. Der Teppichraum wird von Michael Embacher neu gestaltet. Die größte permanente Veränderung stellt jedoch das neue MAK Design Labor dar: Im gesamten Untergeschoß sollen alle Sammlungsbereiche zu einem Ganzen verschmelzen.

Auch im Bereich der sozialen Medien – „man kann nicht behaupten, dass das MAK da bisher ein Vorreiter war“ (Thun-Hohenstein) – hat sich das Museum etwas einfallen lassen: Über die Social Media Kanäle des MAK wird man die Möglichkeit haben, privates Fotomaterial aus den letzten 150 Jahren zur Verfügung zu stellen. Peter Weibel wird aus dem eingesandten Material einen Film, der im Oktober veröffentlicht werden soll, zusammenstellen.

Das MAK führt 2014 außerdem seine Exposituren im Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf, im Josef Hoffmann Museum in Brtnice und im MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles fort. Der MAK Tower im Flakturm Arenaberg ist weiter „in Vorbereitung“.

Zum 150. Geburtstag des MAK wird es sich 2014 mit der Tradition des Hauses beschäftigen, u.a. mit den Ausstellungen zu Vorbildern, Nachbildern, Hans Hollein sowie Josef Hoffmann und Adolf Loos.

www.mak.at

Bild(er) © Gerald Zugmann/MAK / MAK/Katrin Wißkirchen / Ludwig Angerer/MAK
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