Von Todes-Country bis hin zu lupenreinem Pop – Aber das Leben lebt sind eine der spannendsten Bands im Lande. »NewMusketeers« heißt ihr brillantes neues Album.
Die neun Songs des aktuellen Aber-das-Leben-lebt-Albums folgen auf »Hospital Years« (2009) und dessen wunderbare »kosmisch-europäische« Musik. Martin Wiesbauer (Tasteninstrumente, Akkordeon), seit der Veröffentlichung von »Perfect Teen« im Jahr 2004 dabei, erzählt, dass sich die Musik der Band nach außen vielleicht eher sporadisch manifestiert hat, dass im Proberaum aber ständig gearbeitet wird. Und Ralph Wakolbinger, der auch bei der Gruppe Mord tätige Neuzugang am Schlagzeug (»Ich kann die Tage zählen, die ich in der Band bin.«) ergänzt, dass sie dieses »Sporadische« jetzt aktiv ändern wollen.
Romantisch, aber nie pathetisch
Wakolbingers »echte« Drums sind einer der Gründe dafür, dass »Cathedral«, das swingende »99« – man kann dabei ruhig an Prince denken – oder »Youth« ebenso stringent und entschlossenin die Gehörgänge des Publikums finden wie in dessen Herzen. An diese rührendann die Lyrics, die meist von Wolfgang Wiesbauer (Gitarre, Elektronik, Synths) stammen. »It’s the same old kind of heartburn«, heißt es an einer Stelle, ein Beispiel für die erwachsene – von 29 bis 34 reicht das Altersspektrum der Band, deren Line-up von Bassist Florian Emerstorfer komplettiert wird – Melancholie, Nachdenklichkeit und romantische, aber nie pathetische Empfindsamkeit der Songs.
Im abschließenden »Fir« werden großen, schweren Sätzen wie »Are we just clowns in a world of nothingness« oder »Death is your new lover« musikalisch auf spielerische Art und Weise andere Ebenen eröffnet. Der Umstand, dass alle vier Bandmitglieder singen, unterstreicht die künstlerische Logik und Souveränität, bei der Aber das Leben lebt mit »New Musketeers« angelangt sind. Das Prinzip, als Band gemeinsam eine Musik zu machen, »die keiner der Beteiligten für sich alleine realisieren könnte«, trägt hier reiche Früchte.
Dieser Artikel ist bereits in unserem Schwestermagazin TBA erschienen.