Damon Albarn war das erste Mal mit den Gorillaz in Wien zu Gast – und es war groß.
Gorillaz, jene Band, die Damon Albarn Ende der 90er gemeinsam mit Zeichner Jamie Hewlett gegründet und die ihm zu einem zweiten und dritten Frühling verholfen hat, wurde gestern Abend mit knapp 15-köpfiger Band und vielen Gastmusikern im Rahmen der »Humanz Tour« in der Wiener Stadthalle zum Leben erweckt.
Neben der aus London stammenden Little Simz, die auf ganzer Linie überzeugte, das Publikum motivierte und mit einer fantastischen Support-Show vorstellig wurde, waren auch De La Soul mit von der Partie. Zusätzlich unterstützten ein großer Background-Chor und zwei Drummer den druckvollen Sound in der Stadthalle. All das war die perfekte Umrahmung für den eigentlichen Hauptdarsteller des Abends: die Visuals. Neben den ohnehin bildgewaltigen Musikvideos gab es etwa einen rasanten Ritt durch London zu erleben. Dann wiederum war man als Besucher Teil eines Shoot ’em up. Nie hastend aber immer pulsierend.
Laid-back Pop
Die abwechslungsreiche, aus den vier Hauptalben zusammengestellte Setlist ließ kaum Wünsche offen und bediente die Crowd mit Melancholie, Raffinesse und dem typischen laid-back Pop der Gorillaz. Nicht selten deutete sich an, warum gerade Albarn einer der einflussreichsten und vielseitigsten Musiker der letzten Jahrzehnte ist. Doch Nostalgie war fehl am Platz, viel mehr merkte man die Zeitlosigkeit des Gorillaz-Sounds und die Genialität Damon Albarns.