Peter Licht veröffentlicht zugleich ein Live-Doppel-Album sowie ein Buch und macht damit klar, warum er der Meister des Uneindeutigen ist.
Autor/in
Der Implex. Sozialer Fortschritt: Geschichte und Idee
Die Autoren schlagen vor, ihre Mammutstudie als einen »Roman in Begriffen« zu lesen. Es geht dabei um nichts weniger als einen überbordenden Ritt durch die neuzeitliche Politik-, Philosophie-, Kunst- und Kulturgeschichte als Relektüre, literarisch virtuos umgesetzt.
Hier ist Berlin
Big in Berlin – Der österreichische Journalist Klaus Stimeder lebt mittlerweile als Schriftsteller in New York. Zuvor war er einige Jährchen in Berlin. Darüber hat er nun unter dem Pseudonym JM Stim ein kleines, prägnantes Büchlein verfasst.
Schimmernder Dunst über CobyCounty
Gefühle sind ein Zeichen von Schwäche
Leif Randt entwirft eine relativ angenehme Dystopie und beschreibt, wie die Wellness-Yuppie-Hipster-Welt emotional den Bach runter geht.
Heinz Strunk in Afrika
Saufen, Daddeln und Dahinsiechen
Hauptsache, der Heinzer hat wieder mal geil abgeliefert.
Floria-Räume
Tierbabybingo und Erkenntnis
Ann Cottens Schreibweise ist „Gebäuden nachempfunden: Wenn sie nicht da stünde, wüssten wir nicht, warum sie so und nicht anders sein muss“.
Deutschland macht dicht
Ein politisches Bilderbuch ist der jüngste Spross des schier schrankenlosen (das Wort ist quantitativ wie qualitativ zu verstehen!) Outputs von Dietmar Dath.
Dorfdefektmutanten
Provinz ist bekanntlich überall, in der Provinz kennt jeder jeden, und Provinz ist auch im Internet, wohin sich der Held und Raststätten-Hausmeister gerne vor seiner feindlichen Umwelt im Tiroler Heimatdorf und der Großstadt Wien flüchtet.
Uni Brennt – Grundsätzliches – Kritisches – Atmosphärisches
Jetzt ist es also da, das Buch zur Unibrennt-Bewegung, oder wie die HerausgeberInnen einschränken: ein »polyphones Stimmungsbild« der Proteste ohne den Anspruch, ein »von der ganzen Bewegung abgesegnetes Kompendium« zu sein.
Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch – Die Biographie
Mit Worten, die Blitze waren
Jochen Voit legt eine verblüffend gelungene Biografie des widersprüchlichen linksradikalen Schauspielers und Sängers Ernst Busch vor.
Loslabern
Er muss gehen in tiefer Schlucht
Rainald Goetz schreibt wieder, denn einer muss es ja machen: Am eigenen Leib vorführen, wie man beim prima Leben und Schreiben in der Gegenwart grandios scheitert.
Suchmaschinen. Die Welt als Datenbank
Das alte Problem, dass es zu viel gibt und sich die Frage stellt, wie daraus das wenige Brauchbare ausgewählt werden kann, hat sich im digitalen Zeitalter extrem verschärft. Eine Lösung für diese Unübersichtlichkeit sind Suchmaschinen.
Strom. Ausufernde Prosa
„Ausufernde Prosa“ ist eine passende Genre-Bezeichnung für „Strom“, denn Sprache ist hier nicht nur, wie ein Vorbild zitiert wird, ein Virus aus dem All, sondern flüssig.
Soforthilfe
Im Rückblick wird deutlich, dass Kohärenz in Michael Stauffers Gesamtwerk nicht nur in den abseitig schönen Buchtiteln (bitte selbst suchmaschinieren!) liegt, sondern auch im Erstaunen darüber, was die Leute als normal zu akzeptieren bereit sind. Dies wird in „Soforthilfe“ weitergeführt und doch ganz neu entwickelt.
Fremdwörterbuchsonette
Fast könnte hier eine Besprechung von Ann Cotten, bekanntermaßen selbst im Gap-Konzern tätig, in den Verdacht der Gefälligkeitsrezension geraten, wenn nun aber jemand mit 25 bei Suhrkamp debütiert, dann können wir aber doch auch nicht so tun, als wenn nichts wäre.
Sanssouci
Mit distelmeyeresker Selbstverständlichkeit stellt Andreas Maier in „Sanssouci“ neben die aus seinen Romanen gewohnten philosophischen Gammelpunks („Meine Theorie ist, daß sich die Welt hauptsächlich in Kneipen abspielt“), die üblichen Schwätzer und den ganzen Sexkram auch Erleuchtungsszenen, in denen Gläubige erkennen, dass jeder einzelne Begriff nur ein Verlust des großen Ganzen (des „Insichvollendetseins“), kurz: des wahren Lebens ist.
Grandhotel
Während Jaroslav Rudiš in seiner Heimat als Schriftsteller, Comic-Autor und Musiker („The Bombers“) ausgesprochen populär ist, hält sich sein Bekanntheitsgrad im deutschsprachigen Raum in engen Grenzen.
Die Zunge Europas
Der zweite Roman ist stets am schwersten, aber leicht ist sowieso nichts für Weltekelpapst Heinz Strunk. Nach dem (für nicht Interessierte Überraschungs-)Erfolg des Muckerjugend-Schockers „Fleisch ist mein Gemüse“ und dem mannigfaltigen Hörspiel- und sonstigem Frühwerk lag die Latte hoch und nehmen wir es gleich vorweg: Der Heinzer wäre nicht der Strunker, wäre er nicht mit Bravour drunter durchgekrochen.
Jungfrau
Zu Thomas Meineckes Schreiben gibt es grob geschätzt drei Meinungen: Die einen hassen seine Bücher, andere sind Fans und wieder andere finden die Idee zwar gut, doch wahlweise sich selbst oder die Welt noch nicht bereit. Daran wird wohl auch „Jungfrau“ nichts ändern.
Eigenblutdoping
Sag alles ab
Diedrichsen widerruft sein 82er-Pop-Modell der Scheinaffirmation und zieht sich zurück.